Kinder, Waffen, Politik

Die Bundesregierung verschärft das Waffenrecht, will simulierten Krieg verbieten lassen.

Auf der anderen Seite das hier: Armee umwirbt Kinder

Auch am neunten bundesweiten Mädchen-Zukunftstag „Girls’Day“, der am 23. April 2009, stattfand, warben die deutschen Militärs gezielt Minderjährige. Die Armee beschränkte das Alter der Teilnehmerinnen bei den über 150 Bundeswehr-Veranstaltungen an diesem Tag im Vorfeld zwar auf Mädchen der Jahrgangsstufen 9 und 10, die also zwischen 14 und 16 Jahren alt sind. Nun kam durch einen Bericht der Militärzeitschrift aktuell – Zeitung für die Bundeswehr heraus, dass selbst 11-Jährige beim „Girls’Day“ von der Armee umworben wurden: „Die elf Jahre alten Mädchen Katrin Janzen und Fenja Albrecht aus Hude setzten sich in die Pilotensitze eines Marinehubschraubers vom Typ ‚Sea Lynx‘ und kamen aus dem Staunen nicht heraus“, heißt es in dem „aktuell“-Bericht, mit der Überschrift „Überwältigende Eindrücke“.

[…]

Die Bundeswehr setzt aber auch gezielt selbst erstellte Medien ein um Nachwuchs zu gewinnen. Dazu gehört beispielsweise auch das Webportal treff.bundeswehr, das sich an Jugendliche von 14 bis 17 Jahren wendet. Die bunte Bundeswehr-Werbe-Website entging der Indizierung wegen der Verharmlosung des Kriegshandwerks im Jahr 2002 nur knapp. Auf der Website finden sich Videos von Panzern und Flugzeugen sowie Datenblätter von Maschinengranatwerfern und anderem Kriegsgerät neben Handy-Logos, Stundenplänen und kleinen Online-Videospielen.

[…]

Besonders Schüler sind Ziel der Bundeswehr-Werber: 2009 sollen 6526 Schulen angeschrieben und zu Bundeswehr-Werbeveranstaltungen eingeladen werden. Seit Oktober 2008 gibt es in Nordrhein-Westfalen die bundesweit erste Kooperationsvereinbarung zwischen einem Schulministerium und der Bundeswehr – ein Pilotprojekt, das später auch in anderen Bundesländern stattfinden soll. Jugendoffiziere sollen Laut der Vereinbarung im Sekundarbereich I und II und an Berufskollegs – also schon ab der 5. Schulklasse – eingesetzt werden um mit den Schülern über die Bundeswehr und deutsche Sicherheitspolitik zu reden. Der Vertrag sieht zudem die „Einbindung der Jugendoffiziere in die Aus- und Fortbildung von Referendarinnen und Referendaren sowie von Lehrkräften“ vor.

Dazu muss nicht mehr viel gesagt werden.

Das Militär und die Computerspiele

Ich habe es schon so oft gelesen, auf deutsch und auf englisch (meist von Deutschen geschrieben). So oft, dass es einfach stimmen muss:

Solche Spiele wurden entwickelt in den USA, um Soldaten ihre Hemmungen zu nehmen. Entweder sitzen in den Think-Tanks der Militärs putzig-weltfremde Naivlinge. „Oder wir erkennen an, dass die Spiele schädlich sind.“

Ich muss dazusagen: Ich weiß nicht, ob es stimmt. Ich habe keine Ahnung, wofür das US Militär tatsächlich Computerspiele benutzt. Aber ich habe etwas auf der Homepage der US Army gefunden: „History of Military Gaming“

In today’s personal-gaming age, Smith said entertainment games and technologies are being modified and used in the military domain, and traditional games have been re-tooled for casual gamers and sold for entertainment.

„We are much more comfortable with using entertainment technologies for military training today,“ Smith said. Military-training simulations like JANUS and SIMNET have been incorporated into simpler commercial games. „America’s Army,“ a modification of Unreal Tournament;“ DARWARS Ambush,“ and adaptation of „Operation Flashpoint;“ and X-Box’s „Full Spectrum Warrior“ have all been used by the military.

„Marine Doom“ was one of the earliest examples of modifying games for training purposes, Smith added.

The game was an early modification of idSoftware’s „Doom II.“ Marine Lt. Scott Barnett, the project officer, and Marine Sgt. Dan Snyder, a designer and modeler, tweaked the commercial off-the-shelf product in the mid-1990s to enhance teamwork, coordination and decision-making training.

„It was primitive, but they showed the big idea of using games for training,“ Smith said.

Was das nun tatsächlich im Endeffekt bedeutet, das muss sich jeder selbst zusammenreimen. Ob und wie die Armee tatsächlich Spiele zur Enthemmung von Soldaten verwendet, dafür habe ich (natürlich, mag man sagen) nirgends Beweise gefunden. Aber wirklich entwickelt hat die Armee diese Spiele nicht, sondern bestehende modifiziert. Das zumindest kann man glauben, denn wer jemals Wolfenstein 3D, den ersten Ego Shooter, gespielt hat, dem dürfte klar sein, dass das nicht zum Training für Soldaten benutzt werden konnte.

Eine nicht objektive Quelle hat den Zusammenhang zwischen Computerspielen und dem Militär nochmals zusammengefasst: „Das Militär und die Computerspiele„.

Und an einem Punkt stimmt der Vorwurf des Hemmungsabbaus natürlich schon. Denn ein Ziel dieser Spiele ist, dass die Soldaten ihre Reaktionszeit verbessern. Das bedeutet im Klartext: Wenn der Feind auftaucht, schneller schießen.

Das Schweinesteak „Mexiko“…

… ist bei Kaufland in letzter Zeit immer übermäßig vorhanden, denn anscheinend will es kaum keiner kaufen (außer mir).

Daran, wie man sich auf eine mögliche Schweinegrippe-Pandemie vorbereitet, hat ein Pharmakologe jetzt Kritik geübt. Nachzulesen auf spiegel.de: „Pharmakologe zweifelt an Wirksamkeit für Tamiflu„.

Es heißt dort:

Noch sei die Wirkung gegen das Schweinegrippe-Virus lediglich im Labor belegt. Aber auch bei der gewöhnlichen Grippe werde die Bedeutung des Wirkstoffs häufig weit überschätzt. Im Durchschnitt verkürze das Medikament die Krankheitsdauer nur um einen Tag. Im Zuge der Schweinegrippe-Epidemie fürchtet Mühlbauer nun, dass das Grippemittel viel zu großzügig eingesetzt wird.

[…]

Wie in Großbritannien eine ganze Schule mit Tamiflu zu behandeln, nur weil sich fünf Schüler mit dem Schweinegrippe-Virus infiziert hatten, hält er angesichts der Gefahr von Resistenzbildungen und der Nebenwirkungen des Medikaments für „fast schon unverantwortlich“.

Auch für 20 Prozent der Bevölkerung Anti-Grippe-Mittel einzulagern, wie es der Nationale Pandemieplan in Deutschland vorsieht, hält der Bremer Pharmakologe für übertrieben. Lediglich für Risikopatienten, medizinisches Personal, Polizei, Feuerwehr und ähnliche Berufsgruppen sollten die Medikamente vorrätig sein.

Im Falle einer Pandemie müsse dann eben dafür gesorgt werden, dass wirklich nur diese Personengruppen die Mittel erhalten.

Kleiner Grundkurs Geografie

Emmerich liegt am Niederrhein, im Westen von Deutschland. Es liegt südlicher als Bielefeld, Hannover oder Berlin.

Die Entfernung zur (deutschen) Nordsee bei Emden beträgt rund 250 km, das sind 50 km weiter als von Schwaikheim zum Bodensee.

Die Entfernung nach Bremen beträgt knapp 300 km, das ist etwa so weit wie von Schwaikheim nach Marburg oder nach Garmisch-Partenkirchen oder an die tschechische Grenze oder nach Luzern in der Schweiz oder nach Liechtenstein.

Wenn es also in Hamburg (Entfernung 421 km) und Schleswig-Holstein Stürme gibt, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass es in Emmerich auch stürmt. Und auf keinen Fall ist der Kirchentag in Bremen bei uns „um die Ecke“.

Afrika und die Entwicklungshilfe

Schon vor einiger Zeit war auf Spiegel.de ein kritischer Artikel über die Entwicklungshilfe in Afrika: „Gescheiterte Entwicklungshilfe“.

Er ist in weiten Teilen sehr kritisch, vor allem gegenüber angeblichen „Schwärmern“ in der Dritte-Welt-Szene.

Auch wenn alle Bonos, Geldofs und Campinos dieser Welt auf „mehr Geld“ setzen, bleibt diese Politik gefährlich für die Entwicklung Afrikas.

Dennoch bringt der Artikel doch einige Punkte, denen ich aus eigener Erfahrung zustimmen kann.
Unter anderem auch dem Fazit, wie Afrika seine Würde wiederbekommen und behalten kann.

Das beste, was wir für Afrika tun können, ist, die Bildungschancen junger Leute zu verbessern. Aber etwas draus machen, Bildung in materiellen Fortschritt umsetzen, das müssen sie selber.

Und wo, neben der Vermittlung von Fähigkeiten, materielle und finanzielle Mittel nötig sind, muss der Grundsatz sein: Keine Geschenke! Wo Geld verteilt wird, nimmt das Übel gewöhnlich seinen Lauf. Entwicklungshilfe sollte prinzipiell nur noch als Kredit gegeben werden. Das setzt voraus, dass alle entwicklungswilligen Menschen Zugang zu Krediten haben. Dazu muss das bisher erfolgreiche Kleinkreditwesen – auch mit Entwicklungshilfe – so ausgebaut werden, dass es alle Armen erreicht.

Bitte, bitte, bitte lesen. Echt.

Um einen groben Überblick über Computerspiele und ihre Wirkung aus wissenschaftlicher Sicht zu bekommen, empfehle ich dringend folgende Diplomarbeit von Ferenc Nagy zu lesen: Computerspiele – Rezeption und Wirkung.

Was ich bisher angelesen und überflogen habe, war sachlich, nahm verschiedene Positionen gleichermaßen auf und stellte sie gegenüber. Besonders zu empfehlen ist Abschnitt 8 über die Risiken von Computerspielen.

Wer wenig oder keine Ahnung hat und wirklich qualifiziert über Computerspiele reden möchte: Lesen!

Geistige Brandstiftung

Über 20.000 Brandstiftungen gibt es jährlich in Deutschland, die meisten davon aus Gründen des Versicherungsbetrugs, manche durch Kinder und einige von krankhaften Brandstiftern.

Wie wird man zu einem krankhaften Brandstifter, frage ich mich? Ich weiß es nicht. Ob es in der Kindheit liegt? An der Erziehung? Am Umfeld? Ist es gar ein genetischer Defekt, für den man gar nichts kann? Ich weiß es nicht.

Aber, unabhängig von den Ursachen: Was kann man gegen krankhafte Brandstifter tun? Wie kann man verhindern, dass unschuldige Menschen durch solche Täter leiden müssen oder gar getötet werden?

Nun, ich hätte ein paar Vorschläge:

1. Zunächst einmal müsste zündeln unter Strafe gestellt werden, schon bei kleinen Kindern und Jugendlichen. Das Spiel mit dem Feuer (dazu gehören auch Adventskränze, Böller, Grillen, Lagerfeuer) ist aus der Gesellschaft zu verbannen, damit mögliche Täter gar nicht erst mit Feuer in Berührung kommen können.

2. Kerzen werden abgeschafft, Kamine auch. Offenes Feuer ist nur noch staatlich anerkannten Feuermeistern gestattet, Heizen mit Holz wird verboten. Praktischer Nebeneffekt: Aufforstung der Wälder gelingt.

3. Jegliches Werkzeug, mit dem Feuer gemacht werden kann, darf nicht mehr hergestellt, verkauft und besessen werden. Feuerzeuge und Streichhölzer sind aus den Haushalten zu entfernen, Landratsämter dürfen unangemeldete Kontrollen durchführen. Praktischer Nebeneffekt: Rauchen wird unmöglich.

3.1. Auch Anleitungen, wie solche Geräte hergestellt werden können, werden verboten. Wer solche Anleitungen z.B. im Internet anbietet, wird bestraft, da er dadurch möglichen Brandstiftern Behilfe zur Tat leistet.

4. Das Zeichnen von Flammen wird unter Strafe gestellt. Auch Wortspiele und Sprichwörter mit Feuer dürfen nicht mehr verwendet werden, da sie vielleicht unterbewusst das Verlangen, Feuer zu legen, auslösen können.

Ich glaube, dass nur durch diese Maßnahmen Brandstiftungen durch Pyromanen verhindert werden können.

Natürlich könnte man mir jetzt Aktionismus vorwerfen, aber sind diese Vorschläge nicht gerechtfertigt, wenn dadurch möglicherweise normale Bürger davon abgehalten werden könnten, zu bösartigen Tätern zu werden?

Vielen Dank…

…für die vielen Glückwünsche.

Wer aber einer Dubbl des Monats wäre (wenn es das noch gäbe), dann eine Person, die in der letzten Woche mehrmals täglich wegen Computerproblemen angerief, es aber zum Geburtstag nicht geschafft hat. Dubbl!

E.T. lässt grüßen

Zur Feier des Tages habe ich heute einen Kurztest über Ostern und Pfingsten schreiben lassen. Hier einige Stilblüten aus den Tests, kursiv sind die Schülerantworten im Lückentext:

An einem Freitag wurde Jesus gekreuzigt, diesen Freitag nennt man auch K-Freitag.

Nachdem er gestorben war, legte man ihn in ein Höllengrab und verschloss es mit einem Fels.

Ein Engel sagte zu ihnen: „Habt keine Angst. Jesus ist nicht mehr hier, sondern in Maja / im Himmel / zurück nach Hause!“

Die Frauen waren erschrocken und rannten schnell, um es den Leichennahm zu erzählen.

Bevor er in den Grab auffuhr, sagte er: „Habt keine Angst.“

Die Jünger wurden ganz sprachlos / schreckhaft / still und Petrus rannte auf die Straße und erzählte den Leuten von Jesus.

Sie waren ganz durcheinander und sagten: „Seht nur, dieser Mensch! Er ist ja der Fischer aus Galilea / rot wie Flamme / völlig betrüken!“

Und dann waren sie auch selber ganz außer sich. Sie fragten sich: „‚Ist das etwa der durcheinander?“

Und viele Menschen aus den vielen Ländern ließen sich an diesem Fest taufen und wurden Christen und so verbreitete sich das Gerücht über die ganze Welt.

Noch heute feiern wir dieses Fest, es heißt Osteren / Christ die Himmelfahrt.

Wenn ich Polizist wäre…

… und ein Blitzgerät hätte, dann würde ich folgendes machen:

Ich würde mich auf der A3 von Oberhausen nach Arnheim 500 m vor der Ausfahrt Wesel (und dem Beginn der Baustelle) hinstellen und einfach jeden blitzen, der auf dem Seitenstreifen den Stau umfährt. Das wäre ne echte Gelddruckmaschine.

Medienkritik live

Folgenden Ausschnitt aus der Berichterstattung über den Amoklauf habe ich live gesehen und ihn seitdem gesucht.

Auf derartige Antworten unvorbereitet, entlarven sich die Reporter selbst und damit auch die ganze äußerst kritikwürdige Art und Weise, wie die Medien grundsätzlich bei solchen Ereignissen verfahren: Man holt einfach irgendeinen „Experten“ live in die Sendung, der dann irgendetwas sagt, was hoffentlich mit dem Ereignis zu tun hat – oder eben auch nicht.
Mit Kritik jedenfalls rechnete bei n-tv offenbar niemand.

PS: Man beachte auch, wie während des Gesprächs genau das passiert, was der Professor anprangert: das kommentarlose Zeigen möglichst dramatischer Bilder.