Mondlicht gegen Weihnachtsstern

Man kann es bei der FAZ oder in sämtlichen anderen Medien nachlesen: Der Zentralrat der Muslime schlägt laut Bildzeitung angeblich gemeinsam mit Politikern vor, im Weihnachtsgottesdienst ein islamisches Lied zu singen. Für den Frieden und die Völkerverständigung. Sogar einen (Nachtrag: im Gegensatz zum Rest offensichtlich halbwegs ernst gemeinten) Vorschlag gibt es:

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, machte einen konkreten Vorschlag: „Tala‘a al-badru alayna“ („Heller Mondschein leuchtet“) des zum Islam konvertierten Cat Stevens, der nun Yussuf Islam heißt. „Das wäre ein wunderbares Zeichen des Friedens und der Anteilnahme“, sagte Mazyek.

Da überall von diesem Lied die Rede ist, habe ich danach gegoogelt und dann folgendes gefunden. Die ursprüngliche Quelle ist offensichtlich eine Seite für Salafismus in Facebook. Ich musste ob der Absurdität des Vorschlags von Herrn Mazyek tatsächlich lachen, als ich das gelesen hab.

Liebe Geschwister! Ich möchte die heutige Khotba mit einem Nasheed beginnen, der einst in Medina bei der Ankunft unseres geliebten Propheten(s.a.s) gesungen wurde:

Heller Mondschein leuchtet
oberhalb auf den Bergen von Wadä;
lasst uns Allahs Güte loben,
spüren wir doch stets seine Nähe‘!

Bist uns gesandt, dir zu folgen,
Was du gesagt und getan.
Ehre für uns und Medina,
Sei gegrüßt, edelster Mann!

Mit diesem Nasheed begrüßten die Einwohner von Medina die Ankunft unseres Propheten Mohammad (s.a.s). Die Einwohner Median wussten ganz genau das mit der Ankunft ihres Gesandten, das Licht dieser Welt bei ihnen angelangt ist. Von nun an würde alles anders werden.

Es war schlichtweg der Anbeginn einer neuen Zeitrechnung für die Muslime, die nun im Besitz eines Staates und somit im besitzt eines Schutzes waren der sich durch seine Politik auszeichnete die auf der islamischen Aqida und somit auf die Gesetzgebungen Allahs fußte. Den trotz der vielen glorreichen Erfolge die die Muslime durch den Islam erlangt haben, ist und bleibt die Hijra der Muslime nach Medina der glorreichste Moment bei den Muslimen.

Denn mit der Hijra nach Medina, wurde die Errichtung eines islamischen Staates eingeläutet, der auf einen Schlag auf alle Menschen sowohl Muslime als auch Nichtmuslime die Gesetzgebungen Allahs anwandte, und somit einzig und allein nur den Gesetzgebungen Allahs Gültigkeit schenkte. Daher sind Ereignisse wie die Geburt unseres geliebten Propheten(s.a.s) oder der Sieg über die Quraisch in Mekka kein Vergleich zu der glorreichen Hijra der Muslime nach Medina.

[…]

Fassen wir nochmal zusammen: In diesem Lied geht es ursprünglich darum, dass im Propheten Mohammed der edelste Mann, das Licht der Welt (!) in Medina angekommen ist. Das war der Beginn der Zeitrechnung der Muslime, die Errichtung eines islamischen Staates (!), in dem einzig und allein Allahs Gesetze Gültigkeit haben.

Das in einem Weihnachtsgottesdienst zu singen, in dem wir feiern, dass Gott in Jesus (!) Mensch (und zwar zum edelsten Mensch) wurde und ER das Licht der Welt ist, ist doch absurd. Bei allem Verständnis für interkulturellen Dialog und Miteinander der Religionen… aber theologisch geht das überhaupt und ganz und gar nicht. Nicht einmal mit extrem viel gutem Willen.

Nachtrag:
Auf bildblog.de kann man die Entstehungsgeschichte dieser Meldung genau verfolgen. Wie das Zitat von Herrn Mazyek damit zusammenhängt, wird darin jedoch nicht erklärt. Herr Nouripour schreibt demnach auf seiner Facebook-Seite:

Der Vorschlag, wie er da steht, ist von der BILD-Zeitung – einem Politiker muslimischen Glaubens in den Mund gelegt. Mein Vorschlag war der eines Austauschs. Es würde auch vielen deutschen Moscheen gut zu Gesicht stehen, wenn dort die Weihnachtszeit besinnlich begangen werden würde.

Und hier steckt auch der Hund begraben. Denn der Vorschlag solch eines Austausches kann nur von einem Politiker kommen. Ein Theologe (auch ein islamischer) sieht das sicher ganz anders – und muss es auch anders sehen. Muslime können nicht Jesus als Sohn Gottes besingen. Und umgekehrt Christen nicht Mohammed als das Licht der Welt.

Das Gleichnis vom Unkraut zwischen dem Weizen – moderne Fassung

Für den Reliunterricht in Klasse 9 Hauptschule:

Er erzählte ihnen ein Gleichnis und sagte:
Das Himmelreich gleicht einem Admin, der einen Battlefield-Server eingerichtet hat damit andere darauf zocken können. Als nun der Server immer voller wurde, da kamen auch Cheater dazu. Die Mitglieder seines Clans fragten den Admin, woher denn die ganzen Cheater kommen. Und der Admin sagte: „Das ist ein Hackerangriff.“ Die Freunde sagten zu ihm: „Dann stell doch den Server ab.“ Doch der Admin sagte: „Nein. Denn dann kann keiner mehr spielen und die Runde läuft gerade so gut. Wir warten, bis die Runde vorbei ist und ich speichere alle Accounts von den Cheatern. Und am Ende werde ich sie bei EA-Games melden damit sie einen permban für sämtliche Server bekommen. Und alle in der Runde, die nicht gecheatet haben, bekommen Premium-Slots auf meinem Server.“

Nach Matthäus 13,24-30