Kirchenhandy.de

Kirchenhandy.de – so heißt das Projekt des Evangelischen Medienhauses, für das ich in den letzten Wochen und Monaten nebenbei tätig war.

Nun ist es soweit. Am Dienstag den 1.4., pünktlich zu meinem Urlaub, geht die ganze Sache online.

Was wir wollen? Kurz gesagt: Kirchliche Inhalte für das Handy anbieten.
Das ganze ist quasi eine Art „Jamba für Christen“ – allerdings mit etwas anderen Schwerpunkten. Neben einigen Klingeltönen (Kirchenglocke, Gesangbuchliedern) und Videos (Bibelgeschichten von „Hallo Benjamin„) besteht der Großteil des Angebots aus Wallpapern und vor allem MMS. Da kann man sich z.B. Informationen zu einzelnen Stationen des Jakobswegs in Württemberg bestellen (oder auch Quartierlisten von Privatquartieren). Oder per „Bibelgruß“ einen Bibelvers mit passendem Foto zum Weiterverschicken herunterladen.
Unter „Welt der Bibel“ werden biblische Erzählungen mit Bildern der jeweiligen Örtlichkeit und historischen Hintergrundinformationen kombiniert (da schlug die Biblische Archäologie etwas durch).

Es funktionert auch wie bei Jamba: per SMS und Kennwort wird bestellt und dann kommen die Inhalte bzw. können heruntergeladen werden (Achtung: Transportkosten für WAP-Daten kommen zum angezeigten Preis noch dazu).

Ich bin mal gespannt, ob und wie das Angebot ankommt und welche Inhalte am häufigsten abgerufen werden.

PS: Wer theglade.com sehr aufmerksam anschaut, wird feststellen, dass einige Naturfotografie-Bilder verschwunden sind. Das liegt daran, dass die auf kirchenhandy.de jetzt als Wallpaper zum Thema „Schöpfung“ angeboten werden… und da wäre es ja nicht besonders intelligent, die woanders kostenlos ins Netz zu stellen.

Faulheit, Geiz und Resignation…

.. das sind die Geißeln der modernen Gesellschaft. Aktuelles Beispiel: Die Lidl-Affäre.

Ich habe folgenden Artikel bei spiegel.de gefunden (Spitzel-Affäre bei Lidl: Sind wir hier bei Scientology?), in der einige Kunden zu Wort kamen, die (immer noch) bei Lidl kaufen.

Angela Leiberg findet es „unglaublich“, wie Lidl seine Mitarbeiter ausspioniert: „Sind wir hier bei Scientology?“ Die 52-Jährige weiß jedoch nicht, wo sie sonst einkaufen soll. Im Bio-Markt? „Kann ich mir nicht leisten“, sagt die frühere Englischlehrerin, die zurzeit arbeitslos ist. In anderen Discountern, etwa Aldi oder Plus? Leiberg fragt zurück: „Ist es da denn anders?“

[…]

Auch Ina Schulte weiß von der Lidl-Affäre – trotzdem verlässt sie das Geschäft mit einer großen blau-gelben Plastiktüte. „Ist schon ein komisches Gefühl“, gibt die 24-jährige Modestudentin zu. Sie kommt von der Universität, der Supermarkt liegt auf ihrem Heimweg. Sie überlege aber, in Zukunft woanders einzukaufen.

[…]

Ein junger Mann schließt sein Fahrrad an ein Baugerüst neben dem Eingang. Ein Boykott kommt für ihn nicht in Frage: „Das bringt doch nichts, dann verlieren die Leute bloß ihren Arbeitsplatz“, sagt er. Außerdem halte das niemand lange durch, und spätestens nach einer Woche sei dann alles wie vorher. „Das Problem ist doch, da werden Leute beobachtet, die denken, dass sie in einem geschützten Raum arbeiten.“ Dieser Betrug müsse sanktioniert werden, fordert Hermann K.: „Da sollte mal jemand dem Chef auf die Finger klopfen.“ Die Kunden könnten aber nichts ausrichten.

Zugegeben: Manche müssen beim Discounter kaufen – weil es einfach billiger ist und sich viele leider nichts anderes leisten können. Das werfe ich auch keinem vor.

Erschreckt haben mich jedoch vor allem eine Aussage: Die Kunden können nichts ausrichten. Das glaube ich nicht. Und wer das denkt, macht es sich zu einfach. Kundenreaktionen können sehr etwas bewirken, gerade bei einem Discounter, der sowieso mit knappen Gewinnspannen kalkulieren muss. Die Kunden haben es in der Hand. Boykott ist immer irgendwie blöd, weil darunter meist eben doch die Angestellten vor Ort leiden, aber es gibt kaum eine andere Möglichkeit, den Chefs mal einen Dämpfer zu verpassen.

Die vorgeschobene Ausrede „wir können doch gar nichts machen“ ärgert mich immer wieder, in der Politik ist das genauso. Es mag zwar viele Fälle geben, wo das zutrifft, aber bei einigen eben auch nicht. Diese Ausrede passt sehr gut, wenn man einfach zu faul ist, woanders einzukaufen, oder wenn man nicht bei Edeka oder einem anderen teureren Vollsortimenter bzw. einem Gemüseladen oder Metzger einkaufen will, weil es dort ein paar Cent teurer ist.

Wenn man lange genug sagt „das machen doch eh alle“ und „was kann ich da schon ausrichten“ dann wird es nicht nur wahr, sondern sogar noch schlimmer. Dann ist es vielleicht plötzlich der Arbeitgeber eben dieses Mannes, der ihn überwacht und kontrolliert… und irgendwann machen es wirklich alle und dann ist es Normalität.

Nochmal Fitna

Hier ein Artikel über den Film „Fitna“ von faz.de: Quälende Collage des Hasses im Internet.

Einiges, was der Autor schreibt, habe ich beim Anschauen des Films ebenso empfunden. Ich war mir sowieso nicht sicher, ob nicht das Ziel von Wilders nicht eben diese „Panik davor“ gewesen ist. Letzte Woche habe ich kurz darüber nachgedacht, ob er vielleicht nicht sogar in dem Film selbst nur die Diskussion über den Film (von dem ja niemand wusste, was drin vorkommt) zum Thema macht.

Das wäre wahrscheinlich wesentlich eindrücklicher gewesen, als diese Aneinanderreihung von Hasspredigten und Terrorbildern – die kennt man inzwischen ja (leider) nur zu gut.

Frieden zwischen den Religionen? – Ganz einfach!

Ich habe heute in einem Artikel zu dem umstrittenen Film „Fitna“ eine Diskussion im Spiegel.de-Forum gelesen. Einige der Kommentatoren schweiften im Theme etwas ab und stritten sich über das Verhältnis und den Dialog der drei großen Buchreligionen Judentum, Islam und Christentum.
Dann dieser Ausschnitt aus einem Beitrag:

Zitat:
Juden, Christen und Muslims glauben nicht an denselben Gott

die Juden und die Muslime glauben sehr wohl an einen einzigen Gott. Und da er den Juden durch Abraham, Moses, etc. offenbart wurde und den Muslimen durch Mohammed, auch an denselben Gott.
Nur die Christen glauben dass Jesus=Gott, was allerdings weder die Juden noch die Muslime glauben. Insofern hast Du Recht.

Zitat:
– zahlreiche Wiederholungen dieser Behauptung machen sie nicht richtiger.

um des FRIEDENS unter den Religionen willen solltest Du es auch so sehen. Sollte auch der Vatikan es so sehen. Denn Jesus=Gott ist sowohl für Juden als auch Muslime eine Gotteslästerung. Vielleicht wäre hier eine „Modernisierung“ des Christentums angebracht. In dem Sinne, dass Jesus ein Prophet war, kein Gott. Das reicht doch auch. Dann ist wenigstens unter den drei großen Gott-Religionen Friede.

Ich musste unwillkürlich lachen. Jesus ein Prophet… das reicht doch auch. Damit hätten die Christen sich selbst mal kurz abgeschafft.

Und selbst wenn jemand auf die hirnrissige Idee kommen würde – als ob das so einfach wäre mit der Modernisierung einer Religion. Luther wäre damals dafür fast umgebracht worden und der hat nicht an der Göttlichkeit Christi gerüttelt.

Ach ja. Und dann wäre sicher Friede, weil es nur an den Christen hängt. Die Muslime haben ja nichts gegen die Juden, wie wir alle wissen.

Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich dazu noch sagen soll. Eigentlich ist jeder Kommentar überflüssig.
Erschreckend ist es trotzdem.

Nein! Doch! Ohhhhh…

Gestern bei den Nachrichten fiel es mir (erneut) in voller Härte auf: Frankreichs Präsident Sarkozy erinnert mich immer an Louis de Fun?s. Warum auch immer. Vielleicht, weil er in England besonders rumgezappelt hat.

Jedenfalls hab ich mich auf die Suche nach Leuten gemacht, denen es ähnlich geht – und ich wurde fündig. Hier die ultimativen Bildervergleiche: Nicolas Sarkozy est le fils de Louis de Fun?s und Brüder in der Grimasse!

Nachtrag zum Titel:

Nervende Kinder im ICQ

Ich weiß nicht, warum ich ständig von irgendwelchen kleinen Mädels und Jungs in ICQ angequatscht werde!

Regelmäßig krieg ich Nachrichten in katastrophalem Deutsch, in denen irgendwelche Kinder behaupten, sie wären mit mir in einer Klasse gewesen. Heute der Hammer: Da behauptete eine aus NRW, sie wäre mit mir in der Grundschule gewesen. Im Profil stand 22 – das geht schon mal nicht. Auf meinen Hinweis meinte sie, sie wäre 27 (im übrigen wechselte „ich“ mit „wir“ – es war also kollektiver Kindergeburtstag). Nach einigen Fragen erzählte sie mir erst, sie hätte in der Friedenstr. 54 gewohnt. Ausgerechnet.
Zum Glück für sie hat sie dann aber schnell auf Nr. 12 korrigiert. Das sei im Ortsteil Letenbach, äh Leutenbach. Ich war inzwischen schon ziemlich misstrauisch und meinte nur, googeln könnne ich wohl selber.

Dann stellte ich eine Kinderfalle. Ich fragte, wie alt sie denn sei. Sie meinte 27. Nun gut, daraufhin fragte ich sie, in welchem Jahr sie geboren sei. Sie sagte „1985“ und dann schnell „ach nee… 1986“.
Jetzt der Brüller. Ich schrieb „ZONK!“… und sie antwortete: „Das heißt Honk!„. Daraufhin setzte ich sie auf die Ignorieren-Liste.

Ich muss echt zugeben, dass ich manchmal ICQ nur noch im Unsichtbar-Modus ertrage. Neben diesen nervenden Kleinkindern gibt es nämlich auch noch die Russen und die Chinesen, die Nachrichten voller ??????? schreiben (weil die Mandarin-Unterstützung von XP bei mir nicht installiert ist). Nur etwa jeder 20. ICQ-Kontakt außerhalb meiner Liste ist eine ernsthafte Anfrage, z.B. weil jemand ne Frage zu ner deutschen Übersetzung oder so hat.

Bei Skype hatte ich übrigens noch nie irgendeine nervende, blödsinnige oder SPAM-mäßige Kontaktanfrage.

Nachtrag: Während ich diesen Beitrag schrieb, erhielt ich eine Erlaubnisanfrage von einem gewissen „harbi“, 33. Laut seinen Benutzerangaben (die schau ich immer an, könnt ja mal wirklich jemand sein, den ich kenne) kann er drei Sprachen: Türkisch, Türkisch und, welch Wunder, Türkisch.

Der Papst und die Judenmission

Zum Streit um die Karfreitagsbitte des Papstes (Spiegel.de: Zentralrat der Juden will nicht mehr mit katholischer Kirche reden) hier ein Artikel von Kath.net (Weltbekannter Rabbi nimmt Papst gegen Kritik in Schutz) mit einem kompletten Auszug der Ausführungen von Jacob Neusner.

Hier einige wichtigen Passagen:

Die Anhaltspunkte für die Theologie des Judentums gegenüber den Nichtjuden möchte ich aus dem normalen Gottesdienst in der Synagoge ableiten, der dreimal am Tag abgehalten wird.

[…]

Dieser Text ist für alle Gottesdienste des Judentums einheitlich. In ihm dankt das heilige Volk Israel (nicht zu verwechseln mit dem Staat Israel) Gott dafür, dass er Israel von anderen Völkern unterscheidet. Im Gebet bittet das heilige Israel darum, dass die Welt vervollkommnet wird, wenn die gesamte Menschheit den Namen Gottes anruft und weiß, dass jeder vor Gott sein Knie beugen muss.

[…]

Dieses Gebet für die Bekehrung „aller Gottlosen auf der Erde“, die „alle Bewohner der Erde“ sind, wird im normalen Judentum nicht einmal im Jahr, sondern jeden Tag gesprochen. Es findet seine Entsprechung in der Passage des Gebets der achtzehn Benediktionen, in der Gott gebeten wird, „die Herrschaft des Hochmuts“ zu unterbinden.

Judenmission ist tatsächlich ein kritisches Thema, aber ich finde, die Bitte darum, dass alle Völker (und damit auch die Juden) Jesus Christus als ihren Heiland erkennen, muss für Christen erlaubt sein.
Schließlich ist die Karfreitagsbitte ein Gebet an Gott und drückt einen Wunsch aus und bedeutet nicht automatisch, dass jeder Christ nun „plötzlich“ versuchen muss, alle (Juden) um sich herum zu bekehren.

Zosse-Posse-Reise!

Ich möchte darauf hinweisen, dass am 31.03.2008 eine Zosse-Posse-Reise nach Gran Kanaria stattfindet, für Mitglieder der Zosse-Posse. Wir werden 12 Tage in Gran Canaria verbringen, mit viel Zeit zur Erholung und für die Besichtigung wichtiger Kulturgüter und landschaftlicher Besonderheiten dieser größten der kanarischen Inseln.

Leider ist diese Zosse-Posse-Reise bereits ausgebucht. Die Teilnehmer werden aber nach der Reise einen umfangreichen Bericht für alle anderen abgeben, vermutlich kostenlos.

Manche Menschen verstehe ich nicht…

… nein, ich verstehe sie wirklich nicht.

Ich war heute bei Subways, weil ich Subways richtig toll finde – und weil Lena ein Geschäftsessen hatte und ich deshalb für mich alleine hätte kochen müssen.

Als ich auf den Parkplatz fuhr, fiel mir eine heruntergekommene Gestalt auf, die an der Ecke stand. An der Wand lehnte eine Plastiktüte. Ich ging die Auffahrt hoch und da kam besagte Person schon auf mich zu und sprach mich an. Ich verstand nicht richtig, nur die Worte „bisschen Geld“ und „was zu essen“. In einem Anflug von Gutgläubigkeit und guter Laune (ich freute mich auf ein leckeres Sub) fragte ich ohne Nachzudenken „Wie viel denn?“. Der Mann sagte zuerst „Ja, das müssen Sie wissen.“ und dann als nächstes „5 Euro sind zuviel, oder?“. Seine Hoffnung, ich würde Nein sagen, habe ich enttäuscht – denn das war mir wirklich zu viel. Ich fand 3 Euro in meinem Geldbeutel und gab sie ihm, worauf er sich bedankte.

Ich dachte mir nicht viel, ging rein und bestellte mein Essen. In der Zwischenzeit fragte ich mich, ob ich mit meiner Spendierfreudigkeit nicht bloß die nächste Flasche Fusel finanziert hatte. Egal, ich ging mit meiner Tüte aus Subways raus und freute mich auf ein leckeres Essen bei der neuesten Folge Dr. House.
Dann passierte es. Der Typ kam nochmal auf mich zu und fragte mich ernsthaft „Haben Sie noch 50 Cent?“. Ich sagte zu ihm „Sie haben doch schon 3 Euro bekommen“, darauf er „Ja, aber ich brauche noch 50 Cent!“.

Als ich kopfschüttelnd zum Auto ging überlegte ich, ob der Mann wirklich bei Subways essen wollte – wo es nun wirklich nicht gerade billig ist. Für 3 € hätte er in einer Bäckerei mindestens einen Laib Brot bekommen, und das hätte ihn zwei Tage satt gemacht. Im Notfall wären 3 Hamburger bei McDonalds 300m weiter drin gewesen.

Aber wie kam er auf die Idee, dass jemand, der schon 3 € gegeben hat, ihm NOCHMAL was geben würde? Ich verstehe das nicht…