Are You prepared… ?

Was mir hier in den Staaten in TV und Radio immer wieder unangenehm auffällt, ist die Werbung. Nicht die Häufigkeit, sondern vielmehr die Art und Weise und auch, WAS beworben wird.

Are you prepared for a disaster? Das fragt z.B. das Rote Kreuz fast stündlich im Radio.

Oder die vielen medizinischen Horrorszenarien mit Kindern: Könnte Ihr Kind einen allergischen Schock bekommen? Ist es vielleicht authistisch und Sie haben es noch nicht bemerkt?

Oder mein Favorit: Sie wollen Ihr Kind beschützen? Sie glauben, der sicherste Ort ist auf Ihrem Arm? Aber ein großer Prozentsatz steckt sich genau da mit Husten an…

Bei soviel Katastrophenwerbung wundert mich echt, dass es dann doch einige ganz relaxte Menschen gibt…

Kann nicht sein, was nicht sein darf!

Habe ich heute zufällig gefunden und klingt sehr spannend, leider hab ich keine Zeit, mir den Film komplett anzuschauen.

Das Blog: kannnichtsein.com

Der Film: http://www.kannnichtsein.com/kns-der-film

Ein Beitrag mit Interview von Spreegurke: http://spreegurke.twoday.net/stories/6216009/

Und hier der erste Teil des Films auf Youtube:

Reality aus der Dose III

Wie ihr alle inzwischen wisst, finde ich gefälschtes, sogenanntes „Realityfernsehen“ furchtbar.

Heute hab ich dazu mal wieder einen spannenden Beitrag vom NDR gefunden. In der Sendung „Zapp“ wird von zwei Familien berichtet, die bei der Serie „Frauentausch“ mitgemacht haben.
Der Beitrag ist unter dem Titel „Die Opfer eine Doku-Soap“ als Video abrufbar, den kompletten Text dazu gibt es ebenfalls auf der Seite (Artikel).

Das wichtigste Zitat darin kommt von einer Medienwissenschaftlerin:

Joan Kristin Bleicher, Professorin für Medienwissenschaft, meint: „Es scheint mir ein grundlegendes Problem zu sein, dass die Kandidaten glauben, ihre Familien würden so dargestellt, wie sie sind. Es handelt sich um eine Inszenierung und es handelt sich um eine Geschichte, die erzählt wird, es handelt sich um Konflikte, die dargestellt werden, aber es handelt sich nicht um ein reales Abbild des Familienlebens.“

Nachtrag: Die Süddeutsche setzt noch einen drauf: Scripted Reality – Das große Hartz-Theater.

Reality aus der Dose II

Vor einem Jahr habe ich mich schon über das Fake-TV beschwert, die angeblichen Reality-Dokus. Im letzten Jahr ist es nicht besser, sondern noch viel schlimmer geworden. Auf manchen Sendern kann man sich überhaupt nicht mehr sicher sein, ob noch irgendetwas (außer den Kinofilmen und den Nicht-Reality-Serien) echt ist.

Im rheinischen Merkur habe ich nun dazu einen Artikel gefunden, der meine Beobachtungen und Befürchtungen bestätigt: Reality TV – Lust am Frust. Hier ein Auszug:

Jetzt, da das Fernsehen auch den letzten Winkel der Privatsphäre seiner Protagonisten ausleuchtet, gehen die Sender dazu über, die Rollen im sogenannten Reality-TV lieber mit Laienschauspielern als mit Selbstdarstellern zu besetzen. Die passenden Drehbücher liefern Autoren. Das spart nicht nur Geld, Zeit, Nerven und Produktionskosten. Es ermöglicht den Regisseuren auch, Szenen zu drehen, von denen sie bislang die Finger ließen, um die Betroffenen zu schützen.

Das erklärt so einiges…

Medienkritik live

Folgenden Ausschnitt aus der Berichterstattung über den Amoklauf habe ich live gesehen und ihn seitdem gesucht.

Auf derartige Antworten unvorbereitet, entlarven sich die Reporter selbst und damit auch die ganze äußerst kritikwürdige Art und Weise, wie die Medien grundsätzlich bei solchen Ereignissen verfahren: Man holt einfach irgendeinen „Experten“ live in die Sendung, der dann irgendetwas sagt, was hoffentlich mit dem Ereignis zu tun hat – oder eben auch nicht.
Mit Kritik jedenfalls rechnete bei n-tv offenbar niemand.

PS: Man beachte auch, wie während des Gesprächs genau das passiert, was der Professor anprangert: das kommentarlose Zeigen möglichst dramatischer Bilder.

Entsetzen

An für sich hört und sieht man ja gerne etwas von seiner alten Schule bzw. dem Schulzentrum. Aber doch nicht in diesem Fall. Eigentlich müsste ich was arbeiten, aber ich komme nicht vom Fernseher los.

Als Seelsorger bin ich in solch einem Fall immer mit der Frage konfrontiert, wie ich wohl selbst reagieren würde, wenn man mich zu solch einer Situation rufen würde. Ich weiß es nicht.

Entsetzt bin ich aber auch über die Medien und deren zum Teil völlig falsche oder unangebrachte Berichterstattung. Bei Gelegenheit werde ich (ich habe einen Teil aufgenommen) darauf zurückkommen, meine Erfahrungen mit den (Online-)Nachrichten zum Amoklauf schildern und ein entlarvendes Interview zitieren.

Und auch ein weiteres muss leider gesagt werden:
14:48 Uhr. Zum ersten Mal sagt jemand in einem Interview das, was viele sicher sofort dachten. Der Täter soll sich mit Softair-Waffen beschäftigt haben. Und mit Computerspielen. Ballerspielen.
Schön, wenn man schnell einen Schuldigen findet.

Der große Bruder im Herrn

Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll: Bild.de berichtet heute, dass eine 19-jährige Theologiestudentin (Lehramt) ins BigBrother-Haus eingezogen ist.

Warum das jemand freiwillig macht?

„Ich möchte beweisen, dass man auch als Christ Spaß haben kann“, missioniert die Bibeltreue.

Ob dafür eine „Reality-Show“ (was ich davon halte, wisst ihr ja) das Richtige ist, bezweifle ich doch stark. Ich werde mir das jedenfalls nicht mehr antun, trotz Theologiestudentin.

Ach ja, das Motto der 9. Staffel ist übrigens „Himmel und Hölle“. Ich hoffe für die Bibeltreue, dass es für sie nicht die Hölle wird. Dass es der Himmel wird, glaube ich jedoch (leider) auch nicht.
Wahrscheinlich nimmt man das Ganze mal wieder zum Anlass, sich über (prüde) Christen lustig zu machen. Als Vorgeschmack muss man nur den Artikel auf Bild.de lesen…

Reality aus der Dose

Ich kann diesen ganzen gestellten Müll nicht mehr sehen! Dieses ganze angebliche Reality-Fernsehen, diese vielen Shows mit „echten“ Leuten von der Straße, die ganz natürlich sind – ich ertrage sie nicht mehr. Schon Sekunden sind eine Qual.

Diese ganzen Bauern, die Frauen suchen und auch im zehnten Take noch natürlich wirken wollen. Diese Pseudo-Gesellschaftsquerschnitts-Vertreter beim perfekten Dinner, die in irgendwelchen angemieteten Wohnungen Zeug kochen. Dazu Reportagen mit Filmteams, die ein halbes Jahr filmen, was später angeblich alles an einem Tag stattgefunden hat. Nervende Teenies, gecoachte Talkgast-Fakes und Familien, die vom Fernsehen an der Tür „überrascht“ werden (dabei ist der Kameramann schon im Haus und filmt von innen – wollen die mich für blöd verkaufen?). Das alles – und noch viel mehr – nervt mich ungemein.

Da schau ich lieber Serien. Von mir aus sogar schlechte Serien, da bemühen sich die Schauspieler wenigstens zu schauspielern und tun nicht so, als ob das jetzt wirklich alles echt wäre.
Realityfernsehen find ich nur noch zum Aufregen. Weil es eben nicht Reality ist, sondern nur Fernsehen.

Stefan Raab hat mal gesagt: „Glaubt nicht, was ihr im Fernsehen seht. Nichts davon ist echt.“ Und er muss es ja wissen.

Schuldenfalle

Es gibt Werbung, die gehört wirklich verboten. Wie die für „günstige Sofortkredite“, „auf Wunsch auch schufafrei“.

Das Motto dieser Werbung lautet „‚Endlich das Leben wieder genießen“ – mit einem Kredit. Wozu man den verwenden kann? Um z.B. das Girokonto auszugleichen, Rechnungen zu bezahlen, in Urlaub zu fahren (!) oder mal wieder ausgiebig shoppen zu gehen (!!) um das Leben wieder lebenswert zu machen (!!!). Die Zielgruppe ist klar. Nicht Menschen, die eine saubere Finanzierung z.B. für ein Startkapital benötigen – sondern Menschen, die eh schon kein Geld haben um Rechnungen zu bezahlen.

Ich stelle mir vor, dass Leute darauf wirklich anspringen und sich dann einen „günstigen“ Kredit holen, z.B. 5000 €. Bei einer monatlichen Rückzahlung von 107 € über 60 Monate müssen sie dann fast 6500 € zurückzahlen. Geld, das sie ja aber vorher schon nicht hatten.

Darum halte ich diese Art von Werbung schlicht für unverantwortlich. Den Leuten zu erzählen, dass sie fällige Rechnungen am besten dadurch begleichen, in dem sie sich in neue finanzielle Verpflichtungen begeben (und den Rest vom Geld für Shopping ausgeben) ist eine Frechheit. Die Krone der Absurdität wäre solch eine Werbung natürlich während einer Sendung über Schuldenberatung. Das wäre dann so krank, dass es schon fast wieder lustig wäre. Aber ich trau’s ihnen zu…

Nur noch Klapperschlangen und Kobras, bitte…

Ich wollte mir heute ganz in Ruhe einen Film auf DVD anschauen: Die Mumie kehrt zurück (mit „the Rock“ – was im Normalfall Action garantiert).

Ich habe den Film nach etwa 5 min abgebrochen, weil ich schon kein Bock mehr hatte. Der Grund? Filmfehler!

Na gut. Bei einem Film, der altes Ägypten etc. zum Thema hat, rechne ich ja schon mit Fehlern. Dass die Schwerter in der Bronzezeit nicht nach Bronze aussehen – ok.

Aber was mich dann wirklich gestört hat, war die Schlange, die durch das ägyptische Grab kroch. Eine nordamerikanische Königsnatter, schön bunt.
Warum? Ich verstehe das nicht.

Gut, damals, bei Winnetou und Old Shatterhand im Tal des Todes, da gab es hunderte von südeuropäischen Schlangen, die durch die angebliche Prairie krochen. Aber das ist verständlich, schließlich drehte man in Europa und brauchte einfach sehr viele Tiere.

Bei „Die Mumie kehrt zurück“ war es eine Schlange. Selbst wenn das also (sehr wahrscheinlich) in den USA gedreht wurde – eine Schlange hätte man ja noch organisieren können. Und noch viel besser: eine Kobra wäre schön gewesen. Hätte ja auch thematisch gepasst. Aber nein, man nimmt eine ungiftige nordamerikanische Art. Als ob es in Afrika nicht auch genug ungiftige Schlangen gäbe.

Verstehe ich nicht. Und ist ja auch kein Einzelfall. Grundsätzlich nehmen Filmemacher gerne Schlangen, die dort eben nicht vorkommen, wo der Film spielt. Zumindest, wenn die Schlangen nicht bekannt sind. Da gibt es plötzlich Boas in Afrika, Pythons in Südamerika, nordamerikanische Arten in Südeuropa oder dem nahen Osten usw.

Nur bei Klapperschlangen trauen sie sich nicht. Weil das weiß jeder, dass es die nur in Amerika gibt. Und im Gegenzug habe ich auch noch nie eine Kobra in einem Western gesehen… wenigstens etwas.