An Ostern kam auch die Neuverfilmung des alten Klassikers „Die 10 Gebote“. Ich habe zwar nur einen kleinen Teil gesehen, aber der hat mir gereicht. Größter Unterschied zum Klassiker ist die größere Realitätsnähe, die schon fast übertrieben ist. Hier ein paar positive und negative Beispiele:
Der Durchzug durchs Schilfmeer. Man erinnere sich an das Original, wo alles flach und trocken ist. In der Neufassung steht Mose an riesigen Klippen und das Volk läuft durch ein unterirdisches Gebirge… und die Wasserwände sind riesig.
Im Gegensatz zum Original wurde viel mehr über den „Alltag“ in der Wüste gezeigt, mit zwischenmenschlichen Problemen (Ehebruch, Mord), die aufzeigen sollen, warum es die 10 Gebote gebraucht hat. Die Wanderung des Volkes wird auch besser dargestellt, es ziehen einzelne Gruppen verteilt und nicht eine große Karawane.
Wie schon im Original stimmen die Zeichen auf den Tafeln der 10 Gebote, es ist althebräische Schrift. Der goldene Stier ist jedoch wesentlich realistischer dargestellt, so könnte ein in der Wüste angefertigtes Götzenbild ausgesehen haben.
Neuerdings brauchen Historienfilme auch Darstellungen von riesigen Schlachten. Die Neuverfilmung steht dem in nichts nach, ständig wird geschlachtet und abgeschlachtet. Am deutlichsten wird dies an folgender Stelle nach der Rückkehr Moses vom Sinai:
Exodus 32:26 trat er in das Tor des Lagers und rief: Her zu mir, wer dem HERRN angehört! Da sammelten sich zu ihm alle Söhne Levi. 27 Und er sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Ein jeder gürte sein Schwert um die Lenden und gehe durch das Lager hin und her von einem Tor zum andern und erschlage seinen Bruder, Freund und Nächsten. 28 Die Söhne Levi taten, wie ihnen Mose gesagt hatte; und es fielen an dem Tage vom Volk dreitausend Mann.
Dies wird äußerst realistisch dargestellt, unter anderem wird gezeigt, wie Kinder und Frauen umgebracht werden. Ob das wirklich nötig gewesen wäre? Im Original hat man die Geschichte mit der Rotte Korach, die in den Felsspalt fällt, an dieser Stelle eingebaut… Auch brutal, aber nicht so blutig.
Fazit nach etwa 30min: Wenn, dann schaue ich das Original an, das kann man auch mal Konfirmanden zeigen. Wie es tatsächlich war, muss ich nicht unbedingt gesehen haben – siehe Passion Christi.