Der Papst und die Judenmission

Zum Streit um die Karfreitagsbitte des Papstes (Spiegel.de: Zentralrat der Juden will nicht mehr mit katholischer Kirche reden) hier ein Artikel von Kath.net (Weltbekannter Rabbi nimmt Papst gegen Kritik in Schutz) mit einem kompletten Auszug der Ausführungen von Jacob Neusner.

Hier einige wichtigen Passagen:

Die Anhaltspunkte für die Theologie des Judentums gegenüber den Nichtjuden möchte ich aus dem normalen Gottesdienst in der Synagoge ableiten, der dreimal am Tag abgehalten wird.

[…]

Dieser Text ist für alle Gottesdienste des Judentums einheitlich. In ihm dankt das heilige Volk Israel (nicht zu verwechseln mit dem Staat Israel) Gott dafür, dass er Israel von anderen Völkern unterscheidet. Im Gebet bittet das heilige Israel darum, dass die Welt vervollkommnet wird, wenn die gesamte Menschheit den Namen Gottes anruft und weiß, dass jeder vor Gott sein Knie beugen muss.

[…]

Dieses Gebet für die Bekehrung „aller Gottlosen auf der Erde“, die „alle Bewohner der Erde“ sind, wird im normalen Judentum nicht einmal im Jahr, sondern jeden Tag gesprochen. Es findet seine Entsprechung in der Passage des Gebets der achtzehn Benediktionen, in der Gott gebeten wird, „die Herrschaft des Hochmuts“ zu unterbinden.

Judenmission ist tatsächlich ein kritisches Thema, aber ich finde, die Bitte darum, dass alle Völker (und damit auch die Juden) Jesus Christus als ihren Heiland erkennen, muss für Christen erlaubt sein.
Schließlich ist die Karfreitagsbitte ein Gebet an Gott und drückt einen Wunsch aus und bedeutet nicht automatisch, dass jeder Christ nun „plötzlich“ versuchen muss, alle (Juden) um sich herum zu bekehren.

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