An für sich hört und sieht man ja gerne etwas von seiner alten Schule bzw. dem Schulzentrum. Aber doch nicht in diesem Fall. Eigentlich müsste ich was arbeiten, aber ich komme nicht vom Fernseher los.
Als Seelsorger bin ich in solch einem Fall immer mit der Frage konfrontiert, wie ich wohl selbst reagieren würde, wenn man mich zu solch einer Situation rufen würde. Ich weiß es nicht.
Entsetzt bin ich aber auch über die Medien und deren zum Teil völlig falsche oder unangebrachte Berichterstattung. Bei Gelegenheit werde ich (ich habe einen Teil aufgenommen) darauf zurückkommen, meine Erfahrungen mit den (Online-)Nachrichten zum Amoklauf schildern und ein entlarvendes Interview zitieren.
Und auch ein weiteres muss leider gesagt werden:
14:48 Uhr. Zum ersten Mal sagt jemand in einem Interview das, was viele sicher sofort dachten. Der Täter soll sich mit Softair-Waffen beschäftigt haben. Und mit Computerspielen. Ballerspielen.
Schön, wenn man schnell einen Schuldigen findet.
Meine Tochter ist sicher aus dem Gebäude gekommen. Sie ist aber schwer traumatisiert.
Wir werden morgen die Notfallseelsorge in Anspruch nehmen. Eine getötete Lehrerin war ihre BK Lehrerin, die sie bis 9:25 Uhr noch im Unterricht hatte. Die Medien klopfen gerade alle ab, obe es irgendeine STory gibt. Lt meiner Infornation wohnten auch getötete Schulerinnern in Schwaikheim. Es können aber Gerüchte sein. In der Blumenstraße steht seit 15 Uhr ein Zivilfahrzeug mit Blaulicht. Ich hoffe, dass die Schwaikheimer Kirche irgendwie eine Hilfe einrichtet. Alleine werden es die Kinder nicht schaffen!!!
Als Nachtrag: In Schwaikheim wurde richtig reagiert. Um 11:30 wollte ich meinen Sohn von der LU-Schule aabholen. Alle Gebäude waren verschlossen. Der Schulbereich wurde von den Lehrern aus den Zimmern überwacht.
Ebenso wurden alle Kindergarten abgeschlossen. Als ich vom Bahnhof zur Schule lief war kein Mensch auf der Straße. Ein Passant rief mir zu, dass der Amokläufer in Schwaikheim ist …
Nachtrag 2:
Ich habe heute die Ev. Kirchengemeinde um aktive Hilfe für die Schülerinnen und Schüler gebeten. Alleine können das die Kinder und Eltern nicht verarbeiten. Herr Schneider, was meinen Sie? So eine Extremsituation hat es bei uns noch nie gegeben!!!