Die Ratsvorsitzenden der EKD

Margot Käßmann ist heute morgen zur neuen Ratsvorsitzenden der EKD gewählt worden. Manch einer (in Württemberg) hätte sich stattdessen gerne unseren Landesbischof gewünscht. Aufgrund der Diskussionen über die Zusammensetzung des Rates und der paritätischen Verteilung von Positionen habe ich ein wenig nachgeforscht:

Der Größe nach sortiert haben sind die mitgliederstärksten Kirchen der EKD folgende (Quelle: EKD):

Hannover (3,0)
Rheinland (2,9)
Bayern (2,6)
Westfalen (2,6)
Württemberg (2,3)
Nordelbien (2,1)
Hessen und Nassau (1,8)
Baden (1,3)
Berlin-Brandenburg (1,1)
Kurhessen-Waldeck (0,9)

Schauen wir uns nun einmal die Ratsvorsitzenden der EKD in der Verteilung auf die Landeskirchen an:

4 aus Berlin-Brandenburg (Dibelius 1949-61, Scharf 1961-67, Kruse 1985-91, Huber 2003-2009)
2 aus Württemberg (Wurm 1945-49, Claß 1973-79)
2 aus Hannover (Lohse 1979-85, Käßmann ab 2009)
1 aus Bayern (Dietzfelbinger 1967-73)
1 aus Baden (Engelhard 1991-97)
1 aus dem Rheinland (Kock 1997-2003)

Konkret bedeutet das folgendes:
1. Berlin-Brandenburg ist überrepräsentiert (was wohl an der politischen Bedeutung Berlins in Vergangenheit und Gegenwart liegt)
2. Bisher war außer Berlin-Brandenburg nur Württemberg mehrfach vertreten, Hannover ist heute gleichgezogen.
3. Westfalen und Nordelbien wären eigentlich auch mal dran, von den hessischen Landeskirchen ganz zu schweigen.

Württemberg kann sich (zumindest im Blick auf die Ratsvorsitzenden) meines Erachtens nicht beschweren, sie wären auch mal wieder dran gewesen… oder?

2 Gedanken zu „Die Ratsvorsitzenden der EKD“

  1. Die Württemberger beklagen sich ja nicht wegen des Ratsvorsitzes; aber sie weisen darauf hin, dass schon seit sehr langer Zeit (wohl über 20 Jahre ) kein württemberischer Bischof mehr in den Rat gewählt wurde und das ist für eine so große Kirche dann doch ungewöhnlich, oder nicht?

  2. Ich glaube, July hat die Bedeutung der 5min Vorstellung vor der Synode unterschätzt. Dort hat er, wie manch andere auch, nicht geglänzt. Hätte er einen besseren Auftritt gehabt, hätte er sicher deutlich mehr Stimmen erhalten. Was in den Jahren zuvor gewesen war, hilft da nur bedingt.
    Käßmann und Friedrich waren als Ratsmitglieder und wichtigste Vertreter der Lutheraner gesetzt, also war Bischof Bohl der eigentliche Konkurrent. Schade, denn den hätte July wirklich schlagen können :-(

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