Ich war heute mit meiner Großtante im Krankenhaus, sie hatte einen Termin in der Augenklinik. Der Termin war um 13:00 Uhr, ich war realistisch und tippte, dass wir um etwa 15:00 Uhr wieder rauskommen würden. Selbstverständlich habe ich ein Buch mitgenommen.
Es dauerte etwas länger. Genauer gesagt waren wir um 16:45 Uhr fertig. Ich konnte daher fast das ganze Buch lesen, was einen Vorteil darstellt. Der Nachteil liegt auf der Hand: Ödes Wartezimmergesitze mit jede Menge genervten Patienten und einer Großtante, die auch nicht gerade zufrieden war.
Das lustige ist ja, dass in solchen Situationen irgendwann der Frust in „Galgenhumor“ umschlägt und jeder anfängt, Witze über zu reißen. Den besten Spruch sagte ein älterer Mann, nachdem ich feststellte: „Em Krankahaus, do lernsch Geduld!“. Er antwortete mit: „Jo, do wirsch krank beim Warta!“.
Deine Großtante war wahrscheinlich deswegen unzufrieden, weil Du neben ihr gelesen hast und sie vermutlich (Augenklinik?!) nicht lesen konnte.. Du hättest ja vorlesen können, dann wäre vielleicht das ganze Wartezimmer fröhlich und gespannt gewesen und hätte ganz vergessen, krank zu werden :-)
Ich glaube nicht, dass sich irgendjemand in dem Wartezimmer für Homiletik interessiert hätte…