Geschichtsunkritische Spezialkräfte

Pünktlich zum Start der neuen SAT1-Serie „GSG 9“ kommen die deutschen Elitetruppen in die Kritik.

Grund ist ein Buch mit dem Titel „Geheime Krieger“, in dem es heißt, dass GSG 9 und KSK eine NS-Spezialeinheit zum Vorbild nehmen würden. Spiegel.de berichtet:

In dem Werk stellt der ehemalige Brigadegeneral Reinhard Günzel das Kommando Spezialkräfte (KSK) und seine Elite-Soldaten in die Tradition der Wehrmachts-Spezialdivision „Brandenburg“. „Die Kommandosoldaten wissen genau, wo ihre Wurzeln liegen“, schreibt Günzel, der bis Ende 2003 Kommandeur des KSK war, das auch in Afghanistan zum Einsatz kam. Die Einsätze der Division „Brandenburg“ gälten „in der Truppe als geradezu legendär“.

[…]

Hans-Peter Bartels, SPD-Abgeordneter im Bundestags-Verteidigungsausschuss, sieht nun möglichen Handlungsbedarf: „Wenn das Bild des KSK, das in dem Buch gezeichnet wird, annähernd richtig wäre, dann gäbe es in den Heeres-Spezialkräften einiges zu korrigieren“, sagte er dem SPIEGEL. Günzels Elite-Kämpfer seien offenbar „voller Dünkel gegenüber der verweichlichten Welt der Zivilisten wie auch gegenüber der Rest-Bundeswehr“.

Wenn die Schlagzeilen nicht so negativ wären, könnte man fast eine PR-Aktion vermuten. Schließlich hat VW mit dem Schlämmerblog vorgemacht, dass virale Werbung tatsächlich funktioniert. Allerdings ist eine NS-Vergleich keine gute Publicity für eine neue Fernsehserie, daher fällt das wohl weg.

Umgekehrt könnte natürlich die Serie ein positiveres Bild der Spezialtruppe vermitteln. Das können die im Moment wohl auch ganz gut gebrauchen…

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