Ungeklärte Verhältnisse

Wir erinnern uns, dass die Bildzeitung reißerisch über die Affäre Seehofers berichtet hat (siehe dazu auch Bildblog.de).

Da die Geschichte nach der vielen Kritik und den neueren Entwicklungen etwas in den Hintergrund gerückt ist, versucht Bild, es anzusprechen, wo es nur geht.

Im Artikel „Seehofer kämpft weiter um Parteivorsitz“ heißt es:

Seehofer tourte gestern über die „Grüne Woche“ in Berlin. Am Rande sagte er zu BILD: „Eine einvernehmliche Lösung wäre immer besser.“ […]

Schaden ihm seine ungeklärten privaten Verhältnisse?

Seehofer: „Ich glaube nicht.“

Er „tourte“. Das klingt, als ob Seehofer nur auf der „Grünen Woche“ war, um Wahlkampf zu machen. Dass er als Bundeslandwirtschaftsminister das Ding eröffnet hat, stand dort natürlich nicht.

Fast die gleiche Frage nach den (nach Meinung der Bildzeitung) ungeklärten Verhältnissen stellt Bild auch Günther Beckstein im Interview.

BILD: Ist Seehofers ungeklärte private Situation ein Handicap?

Beckstein: Nein. Diese Fragen dürfen heute keine Rolle mehr spielen. In meinem Glauben ist ganz wichtig, dass man Fehler und Sünden vergeben bekommt. Und ich bin sicher, dass er selbst eine Klärung herbeiführen wird.

Gute Antwort. Daran sollten sich die Papstfreunde von der Bildzeitung mal ein Beispiel nehmen. Für die Bildzeitung bedeutet Vergebung vermutlich gut katholisch eine vorhergehende Buße (und zwar öffentlich, damit man sie ausschlachten kann!)… das hat Protestant Beckstein aber sich nicht gemeint.

Und was Beckstein auch nicht sagt, ist, dass Seehofer zur Klärung sicher nicht mit der Bildzeitung reden wird. Das ist zumindest zu empfehlen…

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