Spiegel.de berichtet heute über die Entrüstung unter den türkischen Fleischproduzenten.
In diesen Tagen klafft zwischen den Berichten in der deutschen und der türkischsprachigen Presse eine besonders große Lücke. Anlass ist der Gammelfleisch-Skandal, über den in türkischen Medien mit einer interessanten These berichtet wird: Schnellimbiss-Betreiber wittern eine hinterhältige Attacke der westlichen Fastfood-Industrie auf ihr bestes Produkt – den Döner Kebap.
Ahhhh… ich wette, George W. Bush hat da auch noch irgendwie die Finger im Spiel. Schließlich kommt Fast Food aus Amerika!
Der Grund sei der schwindelerregende Erfolg des Döner, den ihm die Burger- und Würstchenverkäufer missgönnen, steht da zu lesen. Die hässlichen Enthüllungen im Gammelfleisch-Skandal würden nur dazu dienen, den Döner „durch den Schmutz zu ziehen“.
Das ist ja schon fast wieder lustig. Denn anscheinend war es ja vielmehr so, dass einige Dönerproduzenten das Fleisch vorher durch den Schmutz gezogen haben – und zwar wortwörtlich.
Es seien „die gleichen Leute, die letztes Jahr mit der Vogelgrippe ankamen“, die jetzt in Sachen Gammelfleisch dem Döner Übles nachsagen.
Eine groß angelegte Verschwörung! Und alles dient allein dem Zweck, die Türkei nicht in die EU zu lassen! Noch dazu kommt der Gammelfleisch-Skandal aus CSU-Stoiber-Bayern, der letzten Bastion gegen den EU-Beitritt.
Die Döner-Debatte in den türkischen Zeitungen spart die Frage größtenteils aus, was in der Branche schiefgelaufen ist angesichts des Gammelfleisch-Skandals – es gilt das Motto: Wer den Kebap beleidigt, ist der Gegner.
Und es ist auch völlig egal, ob der Gegner mit seinen Anschuldigungen zum Teil recht hat. Was ich mich allerdings frage: Ob die Wortführer der Dönerfreunde wohl noch Döner essen???
Jaja und da zieh ich hin, in dieses böse Land…