Eva Herman und Godwins Gesetz

Das Godwin Gesetz besagt,

dass im Verlaufe langer Diskussionen, beispielsweise in Usenet-Newsgroups, irgendwann jemand einen Nazivergleich oder einen Vergleich mit Hitler einbringt.

[…]

Üblicherweise wird die Diskussion nach einem Nazivergleich zwar beendet, jedoch keine Einigkeit erzielt. Derjenige, der die Nazis erwähnte oder seinen Diskussionsgegner als solchen bezeichnete, hat sich damit selbst disqualifiziert, egal worum es ging.

Quelle: Wikipedia.de

Henryk M. Broder greift heute bei Spiegel Online im Artikel „Der programmierte Eklat“ dieses Gesetz auf und erläutert dann den Rauswurf von Eva Herman bei Johannes B. Kerner und in diesem Zusammenhang den Umgang der Deutschen mit der NS-Geschichte.

Ein lesenswerter Artikel. Vor allem deshalb, weil der Autor mit einem kleinen Satz eigentlich seine Erklärung dafür abgibt, wie es zu diesem Debakel kommen konnte:

Denn Frau Herman ist zwar das, was man in Amerika „street smart“ nennt, aber wirklich klug ist sie nicht.

Interessant ist ürbigens auch, was Broder auf der zweiten Seite über das Erbe des Nationalsozialismus in unserer heutigen Gesellschaft sagt. Das war mir so nicht klar (bis auf die Autobahnen natürlich).

Zosse-Posse-Hochzeit, die 4.

Am Samstag feierten Alex und Matze (Tynn, die Sau), auch bekannt als „die Rosenschneiders“, ihre Hochzeit und natürlich waren wir alle dabei.

Für mich war es etwas ganz besonderes, weil ich meine erste Predigt als Vikar und im Talar halten durfte, und das in der Heimatgemeinde.

Leider habe ich kein Foto von mir in Pfarrersmontur, ich weiß auch nicht, ob das jemand gemacht hat. Meine Fotos von nach der Kirche und der Feier findet ihr unter „Hochzeit von Alex und Matze“ auf theglade.com.

PS: Wenn irgendjemand Videos mit der Digicam gemacht hat (also z.B. vom Theaterstück oder von „TANZ!“), dann möge er/sie mir diese doch bitte zukommen lassen. Ich schau dann, was ich draus mach…
Meine Bilder können (unbearbeitet) über Regina bezogen werden, die hat bereits die CD erhalten. Wer die nachbearbeiteten ohne rote Augen will, muss noch ein bißchen warten.

Es lebe die Textkritik

Ich komme gerade von einem Gemeindeabend, wo der Film „Luther“ gezeigt wurde. Kaum am Rechner stieß ich auf einen Artikel, den ich nach diesem Film gezwungen bin zu erwähnen.

FAZ.de berichtet heute über die Frankfurter Buchmesse unter der Überschrift „Bücher können Berge versetzen„. Interessant ist dabei eine Passage über ein Buchprojekt, an dem gerade gearbeitet wird.

Die Zeiten, da die Revolutionen und Reformationen aus Büchern hervorgingen, sind nicht vorbei; sie stehen uns womöglich überhaupt erst bevor.

[…]

Unter all den spirituellen, religiösen und religionsgeschichtlichen Büchern, die die Buchmesse anonnciert, fehlt eines, das imstande sein wird, eine Reformation einzuleiten – leider fehlt es auch im Verlag der Weltreligionen. Das Buch, das imstande sein wird, Herrscher zu stürzen und Reiche zu wenden, ist die historisch-kritische Ausgabe des Korans, die in diesem Augenblick an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaft vorbereitet wird.

[…]

In Berlin, der bei Christen schon seit hundert Jahren als gottlos verschrienen Stadt, wird unter dem Titel „Corpus Coranicum“ ein historisch-kritischer Kommentar entstehen, der explosiv und aufregend sein wird, obwohl er mit nichts anderem hantiert als der guten, alten und stets als etwas altväterlich verleumdeten Textkritik. Die Anwendung der Methode auf diesen Fall wird nach Ansicht eines Sachkenners das Äquivalent zur Zähmung des Feuers durch den Menschen sein.

Wenn auch der letzte Satz vielleicht etwas zu pathetisch ist, so dürfen wir dennoch auf dieses Werk gespannt sein. Ich zumindest bin es…

Spam: Finger weg von Anne Behnert!

Heute hab ich gleich 5 Mails von meiner (angeblich) alten Schulfreundin Anne Behnert bekommen. Mal abgesehen davon, dass ich niemals jemand dieses Namens gekannt habe war die Mail auch noch etwas seltsam geschrieben.

Am Schluss verwies der Text auf eine Homepage, auf die ich spasseshalber auch gegangen bin (Virenscanner und Firewall haben frische Updates). Dort kam dann das Bild einer attraktiven (angeblich) Studentin und ein neuer Link, der auf eine PHP-Datei verweist. Hinter dem Link versteckt sich aber eine EXE-Datei, die nach meiner Recherche mit dem Trojaner DR/Delphi.Gen verseucht ist.

Also, Finger weg von Anne Behnert!

PS: Die Domain gehört übrigens (angeblich) einem Juan Peneron aus San Carlos, Californien. Aber das ist vermutlich nur eine Fake-Adresse, die schon in anderen Zusammenhängen negativ auffiel.

Aber WIR… (oder: Warum nicht jeder mein Geld bekommt)

Ich war heute in der Fußgängerzone einkaufen, da sprachen mich zwei gleich gekleidete junge Leute an. „Haben Sie ein Herz für Kinder?“ wurde ich gefragt. Danach haben sie mir einen Ordner gezeigt, in dem ihr Verein (irgendetwas mit Hilfe für Kinder oder so) beschrieben wurde. Die Aktionen, die Schwerpunkte der Arbeit etc. etc.

Danach wollten sie natürlich mein Geld. Aber keine Mitgliedschaft, sondern eine freiwillige Spende (monatlich, vierteljährlich, halbjährlich, jährlich). Und der Verein wäre ja so toll und viel besser als alle anderen, Kindergärten werden unterstützt, krebskranken Kindern geholfen und dies und jenes. Und dann natürlich die obligatorische Frage „Würden ihnen 15 Cent pro Tag fehlen?“.

Nein, vermutlich nicht. Aber ich habe ihnen dann dennoch klar gemacht, dass sie bei mir keinen Euro kriegen werden. Denn eigentlich finde ich solche Arbeit gut und wichtig. Und ich finde es auch toll, wenn sich Leute dafür engagieren und im strömenden Regen Passanten ansprechen. Aber ich kann nicht jeden unterstützen, den ich gerne unterstützen würde. Das kann ich mir nicht leisten. 15 Cent hin, 15 Cent her. Und was sage ich dann dem nächste Verein, der mich anspricht? Die entrüstete Antwort „Aber WIR sind dies und das und unsere Arbeit ist wichtig für jeden und überhaupt“ ließ ich nicht gelten. Denn das geht allen gemeinnützigen Vereinen so. Alle brauchen Unterstützung für ihre wichtige Arbeit, alle suchen Geldquellen und Spender. Ich kann aber nicht allen Geld geben. Das geht nicht.

Anmerkung: Ich kenne den Verein auch nicht, das mag ja alles seriös gewesen sein – ich weiß es aber nicht. Und damit war die Sache von Anfang an erledigt. Ich fand es auch etwas seltsam, dass die beiden aus Bayern bzw. Ostdeutschland kamen – und dann im Rheinland angeworben haben.

Meine Devise im Umgang mit Anwerbern: Ich unterstütze immer einen Verein, den ich kenne, dessen Arbeit anerkannt ist. So war ich jahrelang Fördermitglied beim Deutschen Tierschutzbund, zur Zeit zahle ich einen regelmäßigen Beitrag an die Deutsche Rettungsflugwacht.
Alle paar Jahre hat mal ein Anwerber in der Fußgängerzone oder an der Haustür bei mir Glück, dann wechsel ich. Aber nicht heute.

Pressetermin

Gestern war mein „Einführungsgottesdienst“, in dem ich der neuen Gemeinde vorgestellt wurde. Danach hätte ich eigentlich gleich zum gemeinsamen Mittagessen kommen können, aber zuerst musste ich Pflichttermine wahrnehmen – mit der Presse.

Gleich zwei Reporter und zwei Fotografen standen bereit, mit zu meiner neuen Tätigkeit zu interviewen. Und obwohl ich Sorge hatte, dass sie die Zusammenhänge Stuttgart – Tübingen – Emmerich – Rees nicht ganz verstehen würden, sind die Artikel doch annehmbar. Das Foto ist jedoch meines Erachtens unvorteilhaft:

Neues Gesicht für die evangelische Gemeinde (Rheinische Post)

Über Umwege zum Pfarrberuf (Neue Rhein Zeitung)