Die Kehrseite der Medaillie Medaille

Das deutsche Wort „Medaille“ (das ja eigentlich keine deutsches ist, und darin liegt vermutlich das Problem) ist ein sehr schwieriges. Das habe ich festgestellt, als ich per Zufall auf die Seite eines Sportverbandes stieß. Dort gab es z.B. folgende Überschrift:

19 Medaillien bei Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Köln

Oder noch extremer:

Bei den Junioren B gibt es leider keine Madaille zu verzeichnen.

Von diesen Texten aufgerüttelt suchte ich bei Google. Tatsächlich findet die Suche nach „Madaillie“ 61 Treffer, wobei häufig von den „zwei Seiten“ oder der „Kehrseite“ der „Madaillie“ die Rede ist.

Das Wort „Medaillie“ findet Google sogar 21 300 Mal (Vergleich: Medaille 7 640 000 Mal), unter anderem auf so hochoffiziellen Seiten wie der der Stadt Fulda. Aber das Wort ist ja auch schwer…

Hasta la Vista?

Mein alter PC hat ziemliche Mucken gemacht. Nachdem er nur noch lief, wenn das CD-Laufwerk abgeklemmt ist und die Hälfte der restlichen Hardware deaktiviert, habe ich beschlossen, einen neuen zu kaufen.

Die Vorgabe war, dass er möglichst so lange halten soll, wie der alte (Kaufdatum: Frühjahr 2002).

Bei Saturn wurde ich gestern fündig und kaufte einen „Multimedia PC“ mit 3 GB Speicher, Core 2 Quad Intel-Prozessor und ner 500er Festplatte.

Das Ding läuft auch einwandfrei, das ist nicht das Problem. Aber: Da ist Vista drauf. Nun gut, dachte ich, irgendwann muss es mal sein.
An sich ist es ja auch nicht verkehrt. Bisher lief alles prima, das Kopieren der alten Daten dauert zwar ne halbe Ewigkeit aber immerhin handelt es sich ja auch um hunderte von Gigabyte.

Leider muss ich mich jedoch von einigen geliebten Software-Schätzchen verabschieden. Ob mein Corel Draw 8 läuft, weiß ich noch nicht. Mein alter Photoshop und mein Premiere werden aber wohl dran glauben müssen. Das ist äußerst ärgerlich, da es sich schließlich um Vollversionen handelte. Und so muss ich wahrscheinlich zu der ganzen Hardware auch noch kompatible Software kaufen, und die wird unter Umständen sogar teurer als die Hardware (Photoshop, Premiere und Corel? Darüber will ich gar nicht nachdenken).

Ich hoffe, dass zumindest einige der Software-Schmankerl noch starten… ich bin gespannt.

Peudo-prominent durch die Medien…

… ist eine Frau geworden, deren Beschwerdeanruf bei der Polizei durch irgendwelche Kanäle ins Internet gelangte. Als dann auch noch die Bildzeitung darüber berichtete, explodierte die Zahl der Abrufe bei Youtube.

Nun hat die Bildzeitung den Mann „gefunden“ (der Name sowie Adresse werden im Video mehrfach genannt) und interviewt: „Jetzt spricht der Ruhestörer„.

Der Schluss des Artikels ist bezeichnend für das heutige Verhalten der Medien und das Denken der Menschen über diese Form der Berichterstattung.

Inzwischen ist Christian nach Ludwigshafen umgezogen. Kontakt zu seiner jetzt berühmten Ex-Nachbarin hat er noch. „Da meine Mutter nebenan wohnt, schaue ich auch schon mal bei ihr vorbei. Vielleicht profitiere ich durch ihre Prominenz auch noch.“

Bestimmungsübung

Die nicht zu bestimmende Wespe hat mir keine Ruhe gelassen. Gestern Abend bin ich dann auf die Seite hymis.de gestoßen, ein Projekt, das alle Hymenopteren der Welt umfasst und eine umfangreiche Bildergalerie hat. Schnell kam ich darauf, dass die Wespe zu den Crabroniden gehören muss, ich tippte auf eine Bembix-Art – aber welche? Ich schaute in der Verzweiflung alle Bilder an, aber fand „meine“ Wespe nicht.

Spät abends wusste ich nur noch einen Ausweg: Ich schickte das Foto an den Biologen, der die Seite betreut und erhielt bereits eine Stunde später die Antwort:

Bei dem bisher unbekannten Insekt handelt es sich um eine Kreiselwespe, Bembix flavescens.

Meine Bestimmung war also gar nicht so schlecht. Da es auf hymis.de in der Galerie kein Bild dieser Art gibt, habe ich natürlich mein Foto zur Verfügung gestellt.

Kirchenhandy.de

Kirchenhandy.de – so heißt das Projekt des Evangelischen Medienhauses, für das ich in den letzten Wochen und Monaten nebenbei tätig war.

Nun ist es soweit. Am Dienstag den 1.4., pünktlich zu meinem Urlaub, geht die ganze Sache online.

Was wir wollen? Kurz gesagt: Kirchliche Inhalte für das Handy anbieten.
Das ganze ist quasi eine Art „Jamba für Christen“ – allerdings mit etwas anderen Schwerpunkten. Neben einigen Klingeltönen (Kirchenglocke, Gesangbuchliedern) und Videos (Bibelgeschichten von „Hallo Benjamin„) besteht der Großteil des Angebots aus Wallpapern und vor allem MMS. Da kann man sich z.B. Informationen zu einzelnen Stationen des Jakobswegs in Württemberg bestellen (oder auch Quartierlisten von Privatquartieren). Oder per „Bibelgruß“ einen Bibelvers mit passendem Foto zum Weiterverschicken herunterladen.
Unter „Welt der Bibel“ werden biblische Erzählungen mit Bildern der jeweiligen Örtlichkeit und historischen Hintergrundinformationen kombiniert (da schlug die Biblische Archäologie etwas durch).

Es funktionert auch wie bei Jamba: per SMS und Kennwort wird bestellt und dann kommen die Inhalte bzw. können heruntergeladen werden (Achtung: Transportkosten für WAP-Daten kommen zum angezeigten Preis noch dazu).

Ich bin mal gespannt, ob und wie das Angebot ankommt und welche Inhalte am häufigsten abgerufen werden.

PS: Wer theglade.com sehr aufmerksam anschaut, wird feststellen, dass einige Naturfotografie-Bilder verschwunden sind. Das liegt daran, dass die auf kirchenhandy.de jetzt als Wallpaper zum Thema „Schöpfung“ angeboten werden… und da wäre es ja nicht besonders intelligent, die woanders kostenlos ins Netz zu stellen.

Nochmal Fitna

Hier ein Artikel über den Film „Fitna“ von faz.de: Quälende Collage des Hasses im Internet.

Einiges, was der Autor schreibt, habe ich beim Anschauen des Films ebenso empfunden. Ich war mir sowieso nicht sicher, ob nicht das Ziel von Wilders nicht eben diese „Panik davor“ gewesen ist. Letzte Woche habe ich kurz darüber nachgedacht, ob er vielleicht nicht sogar in dem Film selbst nur die Diskussion über den Film (von dem ja niemand wusste, was drin vorkommt) zum Thema macht.

Das wäre wahrscheinlich wesentlich eindrücklicher gewesen, als diese Aneinanderreihung von Hasspredigten und Terrorbildern – die kennt man inzwischen ja (leider) nur zu gut.

Frieden zwischen den Religionen? – Ganz einfach!

Ich habe heute in einem Artikel zu dem umstrittenen Film „Fitna“ eine Diskussion im Spiegel.de-Forum gelesen. Einige der Kommentatoren schweiften im Theme etwas ab und stritten sich über das Verhältnis und den Dialog der drei großen Buchreligionen Judentum, Islam und Christentum.
Dann dieser Ausschnitt aus einem Beitrag:

Zitat:
Juden, Christen und Muslims glauben nicht an denselben Gott

die Juden und die Muslime glauben sehr wohl an einen einzigen Gott. Und da er den Juden durch Abraham, Moses, etc. offenbart wurde und den Muslimen durch Mohammed, auch an denselben Gott.
Nur die Christen glauben dass Jesus=Gott, was allerdings weder die Juden noch die Muslime glauben. Insofern hast Du Recht.

Zitat:
– zahlreiche Wiederholungen dieser Behauptung machen sie nicht richtiger.

um des FRIEDENS unter den Religionen willen solltest Du es auch so sehen. Sollte auch der Vatikan es so sehen. Denn Jesus=Gott ist sowohl für Juden als auch Muslime eine Gotteslästerung. Vielleicht wäre hier eine „Modernisierung“ des Christentums angebracht. In dem Sinne, dass Jesus ein Prophet war, kein Gott. Das reicht doch auch. Dann ist wenigstens unter den drei großen Gott-Religionen Friede.

Ich musste unwillkürlich lachen. Jesus ein Prophet… das reicht doch auch. Damit hätten die Christen sich selbst mal kurz abgeschafft.

Und selbst wenn jemand auf die hirnrissige Idee kommen würde – als ob das so einfach wäre mit der Modernisierung einer Religion. Luther wäre damals dafür fast umgebracht worden und der hat nicht an der Göttlichkeit Christi gerüttelt.

Ach ja. Und dann wäre sicher Friede, weil es nur an den Christen hängt. Die Muslime haben ja nichts gegen die Juden, wie wir alle wissen.

Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich dazu noch sagen soll. Eigentlich ist jeder Kommentar überflüssig.
Erschreckend ist es trotzdem.

Nervende Kinder im ICQ

Ich weiß nicht, warum ich ständig von irgendwelchen kleinen Mädels und Jungs in ICQ angequatscht werde!

Regelmäßig krieg ich Nachrichten in katastrophalem Deutsch, in denen irgendwelche Kinder behaupten, sie wären mit mir in einer Klasse gewesen. Heute der Hammer: Da behauptete eine aus NRW, sie wäre mit mir in der Grundschule gewesen. Im Profil stand 22 – das geht schon mal nicht. Auf meinen Hinweis meinte sie, sie wäre 27 (im übrigen wechselte „ich“ mit „wir“ – es war also kollektiver Kindergeburtstag). Nach einigen Fragen erzählte sie mir erst, sie hätte in der Friedenstr. 54 gewohnt. Ausgerechnet.
Zum Glück für sie hat sie dann aber schnell auf Nr. 12 korrigiert. Das sei im Ortsteil Letenbach, äh Leutenbach. Ich war inzwischen schon ziemlich misstrauisch und meinte nur, googeln könnne ich wohl selber.

Dann stellte ich eine Kinderfalle. Ich fragte, wie alt sie denn sei. Sie meinte 27. Nun gut, daraufhin fragte ich sie, in welchem Jahr sie geboren sei. Sie sagte „1985“ und dann schnell „ach nee… 1986“.
Jetzt der Brüller. Ich schrieb „ZONK!“… und sie antwortete: „Das heißt Honk!„. Daraufhin setzte ich sie auf die Ignorieren-Liste.

Ich muss echt zugeben, dass ich manchmal ICQ nur noch im Unsichtbar-Modus ertrage. Neben diesen nervenden Kleinkindern gibt es nämlich auch noch die Russen und die Chinesen, die Nachrichten voller ??????? schreiben (weil die Mandarin-Unterstützung von XP bei mir nicht installiert ist). Nur etwa jeder 20. ICQ-Kontakt außerhalb meiner Liste ist eine ernsthafte Anfrage, z.B. weil jemand ne Frage zu ner deutschen Übersetzung oder so hat.

Bei Skype hatte ich übrigens noch nie irgendeine nervende, blödsinnige oder SPAM-mäßige Kontaktanfrage.

Nachtrag: Während ich diesen Beitrag schrieb, erhielt ich eine Erlaubnisanfrage von einem gewissen „harbi“, 33. Laut seinen Benutzerangaben (die schau ich immer an, könnt ja mal wirklich jemand sein, den ich kenne) kann er drei Sprachen: Türkisch, Türkisch und, welch Wunder, Türkisch.

Noch mal DJ Tomekk

Ich hatte ja DJ Tomekk schon als Dubbl des Monats bezeichnet, bin aber heute zufällig über etwas gestolpert, was zum Thema passt. Tomekk hat auf seiner Webseite ein Interview abgedruckt und zusätzlich den Hinweis dort stehen, dass er „noch vertraglich an RTL gebunden ist“ und deswegen den Sachverhalt noch nicht endgültig aufklären kann.

Das folgende Video ist leicht propagandistisch, erklärt aber in der Tat ganz offensichtlich diesen Spruch über die Ausländer, den Tomekk gemacht hat.

Bleibt aber immer noch der Hitlergruß und das Deutschlandlied, was ihn dennoch einen Riesendubbl bleiben lässt.

Noch grotesker ist, was in diesem Zusammenhang von news4press.com erwähnt wird.

Ross Antony, sichtlich erleichtert und froh über den Sieg, könnte möglicherweise in den Skandal um das Nazi-Video des Dj Tomekk verwickelt sein. Ein Informant hatte vergangenes Wochenende brisantes Fotomaterial an eine britische Nachrichtenagentur weitergegeben. Auf einem der Fotos ist der Deutsch-Brite Ross Antony zusammen mit Shariar Ramzani zu sehen, wie der gerade mit einer kleinen Amateur-Kamera etwas in der Hotel Lobby filmt, in der Tomekk zur selben Zeit auch seine Nazi-Pose vollführt. Ramzani (derzeitiger Freund von Lisa Bund) dementiert jedoch irgendetwas mit dem Video zu tun zu haben und auch die Bildzeitung gibt an, den Urheber des Videos nicht zu kennen.

[…]

Letzten Informationen zur Folge hat die besagte britische Nachrichtenagentur 10.000 EUR ausgelobt für Denjenigen, der nachweist, dass zwischen Bildzeitung und dem Urheber des Videos ein Agrement bestand.

Die Aktion mit dem Geld find ich zwar lustig… aber ist das wirklich 10.000 € wert? Ich denke nicht.