Straßenschäden mit Folgen

Beim letzten Besuch in Schwaikheim fiel es mir mal wieder auf: Der Zustand der unteren Seestraße ist eine Katastrophe. Das ist ein schlechtes Aushängeschild für Schwaikheim angesichts der vielen auch auswärtigen Besucher der beiden Besenwirtschaften, die über diese Straße zu erreichen sind.

Ich weiß natürlich, dass das alles nicht so einfach ist. Die Straße müsste verbreitert werden, evtl. ein Gehweg drankommen, die Anwohner wollen aber möglicherweise keinen Platz verlieren etc. etc. etc. Das mag ja alles sein. Trotzdem kann die Straße nicht so bleiben. Und das ständige Geflicke bringt auch nichts, weil die zahlreichen Traktoren in ein paar Wochen die Löcher wieder in die Straße gefahren haben.

Mir fallen auf Anhieb einige Straßen in Schwaikheim ein, die keinen Gehweg haben und trotzdem in gutem Zustand sind. Das muss auch in der Seestraße möglich sein. Oder liege ich da falsch?

Zosse-Posse: Flecka Connection

Auf Kreta habe ich mit Armin zum Spaß die Rige der „Nebenfiguren“ etwas erweitert. Zum Teil kommen diese Tiere im Spiel vor, einige jedoch auch nicht.

Wo und wie der ein oder andere noch auftauchen könnte – man wird sehen.

Flecka Connection

PS: Natürlich sind Ähnlichkeiten und sonstiges Assoziationen völlig zufällig.

Nachtrag (10.08.2009): Nach der Zusendung von Original-Fotografien habe ich den Unimog von Werner noch mal angepasst.

Revolverkosmetik

Gestern lernte ich auf einem Geburtstag einen britischen Regierungsbeamten kennen, mit dem ich mich länger Zeit über alles mögliche unterhalten habe. Wir kamen auch auf das britische Waffenverbot zu sprechen und er erzählte mir einige Dinge, die mir aus den Zeitungsberichten anders in Erinnerung waren.

Da war zum Beispiel dieser Artikel in der Zeitung über den Vortrag von „Gun Control Network“-Mitglied Michael North. Im Artikel hieß es am Ende:

Seit 1997, seit das Gesetz zum Waffenverbot durchgesetzt wurde, hat es in England im Übrigen keinen Amoklauf mehr gegeben.

Das stimmt so natürlich und ist auch gut. Allerdings ist das nur die halbe Wahrheit. Denn das verschärfte Waffenrecht hatte in anderen Bereichen überhaupt keine bis sogar gegenteilige Effekte.
In einem Artikel von „the independent“ von 2007 fand ich folgende Abschnitte:

Ministers also faced criticism over claims that gun crime has fallen, as Home Office figures showed that deaths and injuries in gun attacks increased from 864 in 1998-99 to 3,821 in 2005-06.

[..]

But Mr Cameron, who will hold talks on gun crime with the former New York mayor Rudolph Giuliani next month, said the Government was „complacent“. He said: „Jack Straw’s self-satisfied comments today expose this Government’s complacent attitude to the growing problem of gun crime on Britain’s streets.

Das entspricht in etwa dem, was mir gestern abend erzählt wurde. Denn de facto wurde durch das Verbot von Handfeuerwaffen der Schwarzmarkt so richtig angefeuert, so dass jetzt jeder kleine Drogendealer eine illegale Waffe hat und die Verbrechen mit Waffen zugenommen haben. Die (illegalen) Waffen auf der Straße, so der Regierungsbeamte, seien ein echtes Problem.

Natürlich ist ein Verbot von Handfeuerwaffen in Privatbesitz mehr oder weniger nachvollziehbar und wahrscheinlich sogar sinnvoll. Nur wenn als Beispiel Großbritannien herangezogen wird, dann sollen doch bitte die Fakten auch stimmen.
Und wenn ein Zusammenhang bestehen sollte zwischen dem Firearms Act 1997 und einem Anstieg der Verletzungen und Tötungen durch Waffen um das 4fache… dann sollte man sich das vielleicht nochmal überlegen.

Strahlenkanone II

Vor einiger Zeit habe ich über die Seite mobilfunk-schwaikheim.de und ihre Forderungen berichtet. In der Diskussion mit einem der Verantwortlichen habe ich die etwas plakative Forderung nach einem mobilfunkmastfreien Schwaikheim kritisiert.

Inzwischen wurde auf der Seite etwas verändert. Die erste Forderung lautet jetzt:

vorhandene Mobilfunkmasten sollen aus dem Ort verbannt werden
(Gemeinde ist aufgefordert, geeignete Standorte außerhalb zu finden)

Das ist natürlich konkreter und nicht mehr ganz so unrealistisch.

Was mich allerdings wirklich interessieren würde:
Auf der Seite wird aufgelistet, wo wieviele Mobilfunkantennen in Schwaikheim und Umgebung zu finden sind. Das ist schön und gut, sagt aber nicht viel über die tatsächliche Belastung aus.

Ich hätte folgenden Vorschlag, damit nicht immer nur die einen gegen die anderen wettern und Mobilfunkkritiker, Mobilfunkbefürworter und Mobilfunkneutrale mit Statistiken und mehr oder weniger anerkannten Studien um sich werfen:

Wie wäre es denn, wenn ein Gutachten (von einer staatlich anerkannten Stelle, Amt für Strahlenschutz, was weiß ich) erstellt werden würde, mit einem Strahlungsprofil von Schwaikheim. Dann könnte man tatsächlich sehen, wie groß die Belastung, z.B. in der Seestraße, am Rathaus, auf dem Gorronner Platz, in der Uhlandschule, in Kindergärten etc. ist. Und dann hätte man auch wirklich die Basis für eine sachliche Diskussion. Wo werden denn z.B. die Werte der Salzburger Resolution genau überschritten, und um wieviel? Das wäre doch eine wirklich sinnvolle Sache, meines Erachtens.

Natürlich kostet das was und natürlich müsste davon einen Großteil (wenn nicht alles) das Mobilfunk Bürgerforum zahlen. Aber der Nutzen, den so ein Gutachten als Argumentationshilfe und für die Sensibilisierung der Bevölkerung hätte, wäre das allemal wert.

Wenn – ja, natürlich nur, wenn da auch rauskommt, dass die Strahlungsbelastung wirklich sehr hoch ist… aber sollte die Belastung nicht so hoch sein, wäre das ja auch eine gute Nachricht.

Kleiner Grundkurs Geografie

Emmerich liegt am Niederrhein, im Westen von Deutschland. Es liegt südlicher als Bielefeld, Hannover oder Berlin.

Die Entfernung zur (deutschen) Nordsee bei Emden beträgt rund 250 km, das sind 50 km weiter als von Schwaikheim zum Bodensee.

Die Entfernung nach Bremen beträgt knapp 300 km, das ist etwa so weit wie von Schwaikheim nach Marburg oder nach Garmisch-Partenkirchen oder an die tschechische Grenze oder nach Luzern in der Schweiz oder nach Liechtenstein.

Wenn es also in Hamburg (Entfernung 421 km) und Schleswig-Holstein Stürme gibt, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass es in Emmerich auch stürmt. Und auf keinen Fall ist der Kirchentag in Bremen bei uns „um die Ecke“.

Medienkritik live

Folgenden Ausschnitt aus der Berichterstattung über den Amoklauf habe ich live gesehen und ihn seitdem gesucht.

Auf derartige Antworten unvorbereitet, entlarven sich die Reporter selbst und damit auch die ganze äußerst kritikwürdige Art und Weise, wie die Medien grundsätzlich bei solchen Ereignissen verfahren: Man holt einfach irgendeinen „Experten“ live in die Sendung, der dann irgendetwas sagt, was hoffentlich mit dem Ereignis zu tun hat – oder eben auch nicht.
Mit Kritik jedenfalls rechnete bei n-tv offenbar niemand.

PS: Man beachte auch, wie während des Gesprächs genau das passiert, was der Professor anprangert: das kommentarlose Zeigen möglichst dramatischer Bilder.

Interesse verloren?

Heute ist Montag. Eine neue Woche. Auf der Startseite von bild.de gibt es folgende Topmeldungen:
– Althaus spricht über das Ski-Drama
– DSDS-Kandidat geht auf Annemarie los – „Ich hatte Angst, dass Holger mir was antut!“
– Inzestvater Josef Fritzl – Prozess gegen ein Monster
– Hoeneß will Fußball-Soli – „TV-Gebühren rauf für die Bundesliga!“

5 Tage lang waren die Meldungen über Winnenden das wichtigste. Jetzt taucht der erste Artikel erst unterhalb von „Die 50 besten Heilmittel aus Omas Apotheke“ auf. Die Katastrophe ist vorbei, jetzt brauchen wir die nächste Sensation.

Für Winnenden und die Umgebung bleibt die Katastrophe aber. Und das für die nächsten Wochen, Monate und Jahre. Manche werden ihr ganzes Leben darunter zu leiden haben. Für viele Medien aber ist „Winnenden“ in einigen Wochen nur noch eine Story, die man eventuell noch mal herauskramt, wenn wieder irgendwo ein Amoklauf passieren sollte.
Einige Menschen werden dann erst, wenn sie etwas Abstand gewonnen haben, in der Rückschau realisieren, welche Rolle manche Medien auch z.T. für persönliche Ängste und Gefühle spielten. Und manch einer wird vielleicht bereuen, dass er oder sie sich für ein bißchen oder ein bißchen mehr Geld vor die Kamera gestellt hat. Aber das ist den Reportern dann egal. Die sind schließlich schon wieder bei der nächsten Sensation und suchen neue Storys und neue Bilder.

Zum Thema siehe auch: Bildblog „Die Amok-Opfer der Bild am Sonntag“

Gesprächsangebot der Kirchen

Folgendes wurde ich gebeten, weiterzugeben:



Nach dem Attentat von Winnenden bieten die Schwaikheimer Kirchengemeinden zusammen mit ausgebildeten Fachleuten

am Freitag, 13. März

ein Gesprächsangebot für alle betroffenen Kinder und Jugendlichen
sowie bei Bedarf auch für deren Angehörige an.

Beginn ist um 16 Uhr das Jakobus-Haus in der Seitenstraße 36.


Entsetzen

An für sich hört und sieht man ja gerne etwas von seiner alten Schule bzw. dem Schulzentrum. Aber doch nicht in diesem Fall. Eigentlich müsste ich was arbeiten, aber ich komme nicht vom Fernseher los.

Als Seelsorger bin ich in solch einem Fall immer mit der Frage konfrontiert, wie ich wohl selbst reagieren würde, wenn man mich zu solch einer Situation rufen würde. Ich weiß es nicht.

Entsetzt bin ich aber auch über die Medien und deren zum Teil völlig falsche oder unangebrachte Berichterstattung. Bei Gelegenheit werde ich (ich habe einen Teil aufgenommen) darauf zurückkommen, meine Erfahrungen mit den (Online-)Nachrichten zum Amoklauf schildern und ein entlarvendes Interview zitieren.

Und auch ein weiteres muss leider gesagt werden:
14:48 Uhr. Zum ersten Mal sagt jemand in einem Interview das, was viele sicher sofort dachten. Der Täter soll sich mit Softair-Waffen beschäftigt haben. Und mit Computerspielen. Ballerspielen.
Schön, wenn man schnell einen Schuldigen findet.

Heiliger Sankt Florian…

… verschon mein‘ Ort, strahl and’re an.

Natürlich ist es nicht besonders toll, wenn im Wohnort Mobilfunkantennen aufgebaut werden, dadurch die Strahlenbelastung steigt und dadurch (möglicherweise) gesundheitliche Beeinträchtigungen folgen.
Aber: Forderungen nach einem „Mobilfunkmast-freien“ Ort sind nur dann sinnvoll, wenn in diesem Ort auch niemand mobil telefonieren will. Ansonsten wirkt das auf mich doch irgendwie unsozial. Man will Handys, aber die Masten sollen gefälligst woanders (sprich: in anderen Orten) stehen und die Leute dort verstrahlen.

Bei allem Verständnis für Anwohner und besorgte Eltern: Aber das ist nur bedingt einsichtig.

Es müsste ganz woanders angesetzt werden:
Warum brauchen schon kleine Kinder ein eigenes Handy? Warum haben manche Leute gleich mehrere Vertäge oder Prepaid-Karten?
Mehr und bessere Masten sind doch vor allem deswegen nötig, weil die Kapazität nicht mehr reicht. Und nicht nur in Schwaikheim, sondern allgemein. Wenn jeder den Fortschritt nutzt, hat das Konsequenzen.

Und hier liegt das Problem. Die Gegner von Masten sagen gerne, dass sie kein demokratisches Entscheidungsrecht hatten. Aber so ganz stimmt das eben nicht. Die Masse der Leute entscheidet ja doch. Nämlich dadurch, dass sie mehr Handyverträge kaufen, dass sie UMTS und Internet übers Handy nutzen, etc. etc. etc. Und dafür ist dann hin und wieder ein neuer Mast nötig.

Was aber tatsächlich (kurzfristig) etwas ändern könnte, wäre die Anpassung der Strahlungsgrenzwerte. Kurzfristig, weil bei geringerer Strahlung natürlich mehr Masten nötig sind, was damit auch mehr Menschen in die unmittelbare Nachbarschaft von starken Sendeantennen bringt, was dann früher oder später zu weiteren Protesten führt.

Ich sehe leider keine Lösung, die wirklich allen gerecht wird. Außer, man verbannt nicht nur Masten, sondern auch Handys.

Übrigens: An dem Tag, an dem ich gegen einen Mobilfunkmast protestiere, werfe ich mein Handy in den Müll.