Das große Bibelcode-Event

Gestern und vorgestern kam auf Pro7 die zweiteilige, deutsche TV-Produktion „Der Bibelcode“. Darin wird auf eine Theorie angespielt, die ein britischer Journalist vor einigen Jahren „herausgefunden“ hat: Wenn man Buchstaben aus dem hebräischen Text zusammensucht, kommen angebliche Prophezeihungen raus. Der hebräische Text ist dafür bestens geeignet, schließlich gibt es eh nur 22 Buchstaben, dann fallen alle Vokale weg und man kann einige Wörter sogar noch verschieden schreiben – ein Paradies für Pseudowissenschaftler.

Nun aber zum Film: War ganz nett, aber total durchschaubar. Positiv fand ich, dass die Kirche nicht (wie sonst oft üblich) generell schlecht war, sondern nur ein Teil der Kirche (der Gegenpapst aus Avignon – sehr lustig). Zwischendrin tauchte sogar kurz der Codex Sinaiticus im Bild auf, ich glaube aber, er war in hebräischer Schrift geschrieben. Seltsam.

Dann, gegen Ende des zweiten Teils fanden Simon (der 11 Geschwister hat – oho) und Johanna dann den „Urtext“ der Bibel, bzw. der 5 Bücher Mose. Die Rolle kam mir jedoch ziemlich wenig vor für die gesammelten Gesetze. Und dann kam der absolute Brüller: Dann sagte dieser Religionswissenschaftler, die Rolle wäre 3000 Jahre alt. Das alleine ist ja noch nicht schlimm, nur höchst unwahrscheinlich. Aber als er sie entrollte, traute ich meinen Augen kaum: Es war Quadratschrift.

Nach dem ersten Teil gab es sogar noch eine Galileo Mystery-Folge zum „echten“ Bibelcode. Da wurde das (zumindest am Anfang) ständig so verkauft, als ob das alles irgendwie ein großes Geheimnis ist und wie ein Puzzle zusammenpasst. So dass Menschen tatsächlich hinterher glauben, dass auch Teile des Films der Wahrheit entsprechen.
Aber diese Filmemacher müssten doch wenigstens die 5 min Zeit haben, sich zumindest bei Wikipedia darüber zu informieren, was für einen MÜLL sie da erzählen. Es wäre doch kein Problem gewesen, althebräische Buchstaben zu nehmen oder die Zeitangaben etwas realistischer zu machen. Oder das zumindest in Galileo Mystery anzusprechen.

Aber hauptsache die Leute für dumm verkaufen.

Plakate

Gestern abend waren wir im Kino: Batman. Darüber möchte ich aber gar nicht schreiben, so viel Zeit habe ich nicht.

Aber: Da unser Kino in Emmerich geschlossen wird, werden ganz viele Filmplakate billig verkauft. Ich habe gestern jeweils für 1 € die Plakate von „Passion Christi“, „Luther“ und „Königreich der Himmel“ erstanden – man weiß ja nie, ob man sie nicht mal im Reliunterricht brauchen kann.

Sollte jemand von euch Vikaren/Lehrern auch an solchen Plakaten Interesse haben: es waren noch genug da!

Ich verkaufe diese schicken Lederjacken

Ich war gerade im Kino. Der neue Indiana Jones, den musste ich mir als großer Fan natürlich anschauen. (Achtung! Die folgenden Passagen enthalten Spoiler!)

An sich war er jetzt nicht soooo schlecht für eine Indy-Film. Allerdings hatte er zwei große Probleme, nämlich zum einen, dass er von vielen anderen Filmen klaut. Und dann das zweite Problem, bedingt durch das erste – die Vorhersehbarkeit.

Der Film bedient sich bei bisherigen Filmen (der Griff in das dunkle Loch um die Geheimtür zu öffnen stammt z.B. aus Indy 2). Dann die Anspielungen. Schon als man das Lager der Kisten sah, war klar, dass irgendwann die Bundeslade im Bild sein würde. Motoradverfolgung gabs auch in Indy 3 mit Indy und seinem Vater, damals jedoch im Beiwagen. Das alles ist ja ganz nett und auch lustig.

Aber der Schluss war dummerweise auch vorhersehbar, wenn man einen weiteren Film kennt: Akte X – der Film. Und natürlich das Spiel Indy 4 mit Atlantis, dort wird (wie bei Indy-Filmen meistens auch) der Bösewicht Opfer seiner eigenen Gier. Dass am Schluss alles verschwindet und das Raumschiff davonfliegt, ist tatsächlich wie bei Akte X. Indy schaut sogar zu wie Mulder.

Und noch eine Parallele: Wenn man sich den einen FBI-Agenten anschaut, dann hat er vom Auftreten und sogar vom Aussehen eine gewisse Ähnlichkeit mit dem so genannten „Krebskandidaten“, dem cancer man.

Trotzdem ein würdiger Nachfolger der vorhergehenden Filme, denn abstrus und paranormal waren die ja alle. Durch den neuen Indiana Jones kann die Reihe sogar weitergehen… wir werden sehen.

Die EM kann kommen!

Wir haben uns heute (endlich) einen neuen Fernseher gekauft, nachdem wir das eigentlich schon letztes Jahr geplant hatten. Glücklicherweise haben wir gewartet – inzwischen sind die LCD-Fernseher nämlich viel günstiger geworden.

Es ist jetzt ein Grundig, 94 cm Bildschirmdiagonale und, das war mir besonders wichtig, Full HD-fähig. Bei Saturn war er sogar 200 € runtergesetzt, wir haben dann gleich die 5 Jahres-Reparatur und Vor-Ort-Service dazugenommen – bei so einem Gerät kann sich das unter Umständen lohnen.

Als ich dem Verkäufer sagte, dass wir den Fernseher nehmen, da meinte er in einem feststellenden und etwas resignierten Ton auf dem Weg zu seinem Infoschalter: „Mit der 0%-Finanzierung dann.“ Darauf antwortete ich schnell (und etwas entrüstet), dass ich selbstverständlich bar zahle, bzw. mit EC-Karte. Sein Gesicht hellte sich etwas auf und er meinte freudig: „Ja dann ist ja alles bestens.“ Und als ich ihn fragend anschaute kam nur ein „Was glauben Sie, was ich hier jeden Tag erlebe…“

Seis drum… er steht und jetzt wird er mit CSI Miami und Dr. House eingeweiht. Vielen Dank an dieser Stelle an meine Oma, deren Hochzeitsgeschenk der Fernseher zu einem großen Teil ist.

Nachtrag Werbepause: Hier ein Bild (inklusive Horatio)

Noch mal DJ Tomekk

Ich hatte ja DJ Tomekk schon als Dubbl des Monats bezeichnet, bin aber heute zufällig über etwas gestolpert, was zum Thema passt. Tomekk hat auf seiner Webseite ein Interview abgedruckt und zusätzlich den Hinweis dort stehen, dass er „noch vertraglich an RTL gebunden ist“ und deswegen den Sachverhalt noch nicht endgültig aufklären kann.

Das folgende Video ist leicht propagandistisch, erklärt aber in der Tat ganz offensichtlich diesen Spruch über die Ausländer, den Tomekk gemacht hat.

Bleibt aber immer noch der Hitlergruß und das Deutschlandlied, was ihn dennoch einen Riesendubbl bleiben lässt.

Noch grotesker ist, was in diesem Zusammenhang von news4press.com erwähnt wird.

Ross Antony, sichtlich erleichtert und froh über den Sieg, könnte möglicherweise in den Skandal um das Nazi-Video des Dj Tomekk verwickelt sein. Ein Informant hatte vergangenes Wochenende brisantes Fotomaterial an eine britische Nachrichtenagentur weitergegeben. Auf einem der Fotos ist der Deutsch-Brite Ross Antony zusammen mit Shariar Ramzani zu sehen, wie der gerade mit einer kleinen Amateur-Kamera etwas in der Hotel Lobby filmt, in der Tomekk zur selben Zeit auch seine Nazi-Pose vollführt. Ramzani (derzeitiger Freund von Lisa Bund) dementiert jedoch irgendetwas mit dem Video zu tun zu haben und auch die Bildzeitung gibt an, den Urheber des Videos nicht zu kennen.

[…]

Letzten Informationen zur Folge hat die besagte britische Nachrichtenagentur 10.000 EUR ausgelobt für Denjenigen, der nachweist, dass zwischen Bildzeitung und dem Urheber des Videos ein Agrement bestand.

Die Aktion mit dem Geld find ich zwar lustig… aber ist das wirklich 10.000 € wert? Ich denke nicht.

DJ Tomekk: Der Dubbl des Monats

Manchem mag aufgefallen sein, dass ich „Vote the Dubbl“ sang- und klanglos eingestellt habe. Grund dafür war die mangelnde Beteiligung… als Gag gut, auf Dauer also eher langweilig.

Heute jedoch gibt es einen Kandidaten, der auf jeden Fall das Rennen für diesen Monat gemacht hatte: DJ Tomekk.

Wie man z.B. bei Spiegel.de nachlesen kann, wurde er aus dem Dschungelcamp geworfen:

Der TV-Sender RTL reagierte gestern Abend auf einen Bericht der „Bild“-Zeitung und nahm den Bewohner DJ Tomekk aus dem „Dschungelcamp“. In einem Video, das dem Blatt vorliegt, salutiert der 31-Jährige mit dem Hitlergruß und singt dazu „Deutschland, Deutschland über alles“. Außerdem sage der 31-Jährige zum Ende der Aufnahme: „So viele Ausländer hier im Haus.“

So eine Aktion ist in erster Linie dumm. So dumm, dass man es mit Worten gar nicht ausdrücken kann.

Tomekk reagierte angeblich folgendermaßen:

“ […] Das kann ich mir im Moment überhaupt nicht erklären. Insbesondere nicht als was ernst gemeintes.“

Auch den Vorwurf, dass er fremdenfeindlich sei, weist DJ Tomekk zurück: „Ich bin in Wedding groß geworden, das ist ’n Berliner Bezirk mit weit über Durchschnitt Ausländeranteil. Meine Freundin ist schwarz und ich bin alles andere als fremdenfeindlich.“

Selbst ein DJ muss doch mitbekommen haben, dass man solche „Witze“ nicht bringen darf, schon gar nicht im Fernsehen.
Ich glaube ihm sogar, dass er nicht fremdenfeindlich ist. Vermutlich hat er gedacht, dass das ja klar sein müsste und deshalb jeder diese Aktion nicht ernst nehmen würde.

Falsch gedacht, zu wenig gedacht, überhaupt nix gedacht. War alles umsonst, die ganze selbstdarstellerische Dschungelkiste… Schau mal hier.

Dschungelcamp – mal genau hinschauen

Der RTL-Schwachsinn geht in die dritte Runde: das Dschungelcamp ist wieder da.

Nachdem das ZDF bei der letzen Staffel über die wirklichen Umstände dieser B-Promi-Gedächtnissendung berichtet hat (YouTube-Video), haben die beiden Moderatoren wohl beschlossen, mit diesen „falschen“ Wahrheiten aufzuräumen.

Dirk Bach und die Zietlow haben also aus ihrer Hängekonstruktion, quasi dem Outdoor-Studio über den Bäumen des Dschungels, den Vorwurf, das alles wäre gar nicht echt, aufgegriffen und mit einem furiosen Kameraschwenk „bewiesen“, dass es sehr wohl mitten im Dschungel ist.

Das Wipfelstudio wohlgemerkt. Wenn man genau hinsieht, dann stehen die Moderatoren zwar öfter an einer Brüstung und suggerieren, dass dort unten die Promis wären… man kann jedoch gelegentlich sehen, dass dort unten auch nur weitere Hängebrücken sind. Über dem richtigen Camp wäre jedoch eine Plane – denn sonst wären die Promis viel nässer bei dem Dauerregen. Und Kameras. Viele Kameras. Das Camp kann also nicht unterhalb des Studios sein.

Das bedeutet: Das Wipfelstudio und die Hängebrücken sind dort, wo viele Bäume sind, also vermutlich sowas ähnlichem wie einem Dschungel. Das sagt über die Echtheit des Camps aber leider überhaupt nichts aus – es ist vermutlich mehrere 100 m (oder weiter) vom Studio entfernt und könnte therotisch sogar in einer Halle sein – die Zuschauer würden es nicht merken. Den „Beweis“ hätte sich RTL also sparen können… der überzeugt nur Menschen, die zu faul zum Denken sind

Wer das Dschungelcamp ansieht, muss sich spätestens morgen, wenn als Dschungelprüfung ein „Promi“ in die Kanalisation (!) muss, darüber im Klaren sein, dass die Sendung eine Unterhaltungs-Show ist. Mit Betonung auf Show.

Über 100 nervige Minuten

Heute kam auf Pro7 die groß angekündigte Sendung „Die 100 nervigsten Deutschen 2007“, die von drei „Comedians“ moderiert wurde.
Mit Elton und Ingo Appelt waren zwei davon schon mal für mich die heißesten Favoriten für die nervigsten Deutschen, wie der dritte im Bunde, Oli P., sich auf so eine Sendung einlassen konnte – ich weiß es nicht. Bezeichnenderweise waren er und Elton sogar selbst in der Liste irgendwo im Mittelfeld. Appelt war im letzten Jahr (glücklicherweise) in der Versenkung und deswegen nicht unter den ersten 100, wobei er vom unmöglichen Auftreten her jedoch mindestens zu den Top20 gehört.

Im Laufe der Sendung kristallisierte sich für mich immer mehr heraus, dass für Platz 1 nur eine einzige Person möglich ist – Gülcan. Und so war es auch, mit Bill Kaulitz und Knut waren auch Platz 2 und 3 optimal besetzt. Schade fand ich, dass Ober-Nervtöter Oli Pocher nicht unter den Top10 war.

Die Sendung war im Prinzip eine Aneinanderreihung von Beleidigungen, blöden Witzen und dummen Sprüchen. Dazu kamen noch Kommentare von irgendwelchen Pseudopromis, die sich über die Platzierungen ausließen (z.T. ihre eigenen).

Das wohl Schlimmste an der ganzen Show war das Publikum, dass grundsätzlich bei jeder Platzierung durch Animateure angeheizt kräftig Applaus und Gejohle performte, vorzugsweise bei Pro7-Promis. Ein „Buh“ gabs nur bei D! – keiner weiß warum.

Alles in allem eine total überflüssige Show, die die Boulevard-Titelstories des Jahres nochmals revue passieren ließ, wobei wirklich nervige Geschichten (Enrico Frank) sogar ausgelassen wurden (vermutlich zu anspruchsvoll). Ein paar Politiker waren wohl dabei, auch Schell und Mehdorn, aber eigentlich war das eine ShowBiz-interne Abrechnung. Prügel bezog von den Machern von Pro7 vor allem die Konkurrenz von RTL (Bohlen & Co.). Ob verdient oder nicht, sei dahingestellt.

Dei Mudder sei DVD II

Ich hab mir die DVD jetzt mal angeschaut und muss leider sagen, dass sie ein großes Manko hat: Wer den Film in der Originalversion kennt, erkennt ihn kaum wieder, denn fast alle Hintergrundmusik ist anders. Ich nehme an, das liegt an den Rechten, die die Mudder-Macher damals natürlich nicht hatten aber auf der DVD eben evtl. eine Urheberrechtsverletzung darstellen.

Die Musik ist jetzt zum Teil auch textlich an den Inhalt angepasst, trotzdem ist es ungewohnt (und meines Erachtens auch weniger lustig), wenn die Originalmusik fehlt.

Dei Mudder sei DVD

Ich habe zufällig vor kurzem festgestellt, dass es „Dei Mudder sei Gsicht“ jetzt auch als „Digital Remastered“ DVD-Version gibt. Nach einigen Preischecks entschied ich mich (da ich ja nicht einfach in Waiblingen zum Mediamarkt kann), die DVD bei Amazon zu bestellen.

Allerdings gibt es dabei ein Problem: Die DVD ist ab 18 (und zwar aus gutem Grund!). Ich dachte mir nichts dabei und hab sie trotzdem bestellt. Erst dann wurde mir beim Durchlesen der Bestätigungsmail klar, dass Amazon ja nicht so einfach jedem ne DVD ab 18 zuschicken kann. Nein, das Ding kam per Express-Service. Express-Service mit persönlicher (Ausweis!) Entgegennahme des Pakets.

Dafür muss man natürlich auch zuhause sein. War ich aber nicht. Glücklicherweise hat mir der Expressmann einen Zettel mit Telefonnummer hinterlassen und kam dann später nochmal vorbei. Jetzt weiß Amazon, dass ich über 18 bin. Wer weiß, vielleicht brauch ich das ja noch für Dei Mudder sei Gsicht 2…

Pub-Hopping @ Kiel

Ich hatte gestern einen ausgefüllten 14-Stunden-Tag in Kiel, in dem ich eine Vielzahl von Lokalitäten besucht und viele nette Menschen getroffen habe. Wenn es am Montag genauso toll wird, werde ich glücklich zurückfahren.

Um mich vom anstrengenden Durch-Kiel-Laufen zu erholen, war ich zwischenzeitlich mit Joachim in „Evan allmächtig“ im Cinemaxx. Der Film war an sich nicht schlecht, jedoch auch nicht besonders überragend. Er kommt zwar meines Erachtens nicht an „Bruce allmächtig“ heran, ist aber für Konfirmandenfreizeiten etc. sicherlich genauso gut geeignet.