E.T. lässt grüßen

Zur Feier des Tages habe ich heute einen Kurztest über Ostern und Pfingsten schreiben lassen. Hier einige Stilblüten aus den Tests, kursiv sind die Schülerantworten im Lückentext:

An einem Freitag wurde Jesus gekreuzigt, diesen Freitag nennt man auch K-Freitag.

Nachdem er gestorben war, legte man ihn in ein Höllengrab und verschloss es mit einem Fels.

Ein Engel sagte zu ihnen: „Habt keine Angst. Jesus ist nicht mehr hier, sondern in Maja / im Himmel / zurück nach Hause!“

Die Frauen waren erschrocken und rannten schnell, um es den Leichennahm zu erzählen.

Bevor er in den Grab auffuhr, sagte er: „Habt keine Angst.“

Die Jünger wurden ganz sprachlos / schreckhaft / still und Petrus rannte auf die Straße und erzählte den Leuten von Jesus.

Sie waren ganz durcheinander und sagten: „Seht nur, dieser Mensch! Er ist ja der Fischer aus Galilea / rot wie Flamme / völlig betrüken!“

Und dann waren sie auch selber ganz außer sich. Sie fragten sich: „‚Ist das etwa der durcheinander?“

Und viele Menschen aus den vielen Ländern ließen sich an diesem Fest taufen und wurden Christen und so verbreitete sich das Gerücht über die ganze Welt.

Noch heute feiern wir dieses Fest, es heißt Osteren / Christ die Himmelfahrt.

Unterrichtsmaterial

Nachdem mir jetzt wiederholt gesagt wurde, ich solle doch mein Material auch anderen zugänglich machen, werde ich dies auch tun. Demnächst wird es eine neue Rubrik auf theglade.com geben mit einer Auswahl meiner selbst erstellten Vorlagen für Schul- und Konfirmandenunterricht.

Momentan arbeite ich an meiner nächsten Stunde mit Unterrichtsbesuch zum Thema „Noah“. Hier ein erster Vorgeschmack.

Noahs Tiere Vorlage

Weihnachtsgeschichte – extended Version

Ein Presbyter hat heute zum Gottesdienst einen Artikel mitgebracht, der in der Rheinischen Post war. Darin wurde die Weihnachtsgeschichte nach Lukas (Lutherübersetzung 1984) der von Matthäus (Einheitsübersetzung) gegenüber gestellt.

Es fiel jedoch auf, dass da Passagen drin waren, die also keiner von uns jemals in der Weihnachtsgeschichte gehört hatte. Ich habe recherchiert und präsentiere hier die „Weihnachtsgeschichte extended Version“ nach der Rheinischen Post (mit Erläuterungen). Es geht los bei Lukas 2,13, alles rote wurde von RP hinzugefügt:

[…]

13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:

Lobet den HERRN, ihr seine Engel, ihr starken Helden, die ihr seinen Befehl ausrichtet, daß man höre auf die Stimme seines Wortes! (Psalm 103,20, dies entspricht der Anmerkung in der Lutherbibel zu Vers 13, allerdings wurde dabei der folgende Vers 21 weggelassen)

Und von ihm ging aus ein langer feuriger Strahl. Tausendmal Tausende dienten ihm, und zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht wurde gehalten, und die Bücher wurden aufgetan. (Daniel 7,10 – ich habe keine Ahnung, wie das da reinkommt. Es ist nicht mal eine Anmerkung)

14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.
(In meiner Luther 1984 steht das übrigens anders.)

und sprachen: Gelobt sei, der da kommt, der König, in dem Namen des Herrn! Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe! (Luk 19,39, dies entspricht der Anmerkung a zu Vers 14 – allerdings ist der Anschluss mehr als unglücklich)

Ich will Frucht der Lippen schaffen. Friede, Friede denen in der Ferne und denen in der Nähe, spricht der HERR; ich will sie heilen. (Jes 57, 19 – Herkunft unklar. Die Anmerkung bI verweist auf Num 6,26, den Schluß des Aaronitischen Segens, der wird von RP aber weggelassen).

Denn er ist unser Friede, der aus beiden eines hat gemacht und abgebrochen hat den Zaun, der dazwischen war, indem er durch sein Fleisch wegnahm die Feindschaft,{
Und er ist gekommen und hat im Evangelium den Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe waren;
(Eph 2,14.17, dies enspricht der Anmerkung bII – man beachte jedoch die seltsamen Zeichen nach „Feindschaft“.)

15 Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Laßt uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.
16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.

[…]

Also ehrlich gesagt weiß ich nicht, wer da wie irgendwo was zusammenkopiert hat (womöglich aus dem Internet?). Jedenfalls hat er entweder keine Ahnung gehabt, oder es möglichst gut gemeint (siehe Anmerkungen) oder beides.

Es ist jedenfalls kein gutes Aushängeschild für die Rheinische Post am Heiligen Abend die Weihnachtsgeschichte falsch abzudrucken.

Nachtrag: Ich vermute, das Ding kommt von bibel-online.net. Dort finden sich genau die Anmerkungen, die die Rheinische Post abgedruckt hat. Außerdem würde sich so auch die übriggebliebene geschweifte Klammer erklären.

Allerdings handelt es sich um die Lutherübersetzung von 1912 und nicht von 1984.

Bibelfest

Annonuem macht darauf aufmerksam, dass die neue RedBull-Werbung nonsense ist.

Es hat mich an eine lustige Begebenheit erinnert, die ich mal im Stift erlebt habe. Es ging um eine strenge Bibeltreue und mein Diskussionspartner warf mir vor, jenseits der Bibel zu argumentieren und weitere Quellen hinzuzufügen.

Ich stellte ihm damals die Frage, wie die Tochter des Herodes denn hieß. Er antwortete als vermeintlich guter Bibelkenner: „Salome, natürlich!“
Als ich ihn dann darauf aufmerksam machte, dass dies gar nirgends in der Bibel steht, glaubte er es erst gar nicht. Nach einigem Bibelblättern hatte ich ihn dann aber zum Nachdenken gebracht.

Neben Salome und der Zahl der Weisen gibt es auch noch die Namen der Weisen, die nirgends erwähnt werden, aber fest zur „biblischen Überlieferung“ gehören. Und von einem Esel oder gar einem Ochsen steht übrigens auch nix in der Weihnachtsgeschichte…

Gottesdienstbesucher erster Klasse

Ich hielt es erst für einen Scherz, aber auf Focus.de bzw. bild.de habe ich heute einen Artikel mit folgender Überschrift gefunden: Christmesse nur noch für Steuerzahler.

Die Kirchen sollen an Heiligabend nur noch Gläubigen offen stehen, die auch Kirchensteuern zahlen. Das fordern erste Politiker angesichts der vollen Gotteshäuser zu Weihnachen.

Denn viele Kirchenmitglieder sind verärgert, dass sie wegen des Ansturms keine Sitzplätze mehr bekommen. Das soll sich nun ändern.

Baden-Württembergs CDU-Vorstand Thomas Volk zu BILD: „Ich bin dafür, dass Messen am 24. Dezember nur für Kirchensteuerzahler offen sind.“ Wer nicht in der Kirche sei, müsse auf Gottesdienstbesuche verzichten.

Berlins FDP-Fraktionschef Martin Lindner verlangt ein Sitzrecht für Kirchenmitglieder an Heiligabend: „Kirchensteuerzahler dürfen bei so wichtigen Messen nicht die Dummen sein und draußen bleiben. Gemeindemitglieder sollten z.B. über Platzkarten vorrangiges Platzrecht bekommen.“

Natürlich sind solche Aussagen verständlich, vor allem aus Sicht der „treuen“ Kirchensteuerzahler. Diese sind verärgert, weil sie ja schließlich das ganze Jahr zahlen und dann am Heiligen Abend die „Schmarotzer“ ihnen die Plätze wegschnappen.

Auf der anderen Seite sind Gottesdienste in einer Volkskirche selbstverständlich für alle offen. Und damit auch für Nichtzahler, für Muslime und schlichtweg alle Menschen überhaupt. Gerade zu Weihnachten, denn schließlich kam Christus als Heiland für die ganze Welt und nicht nur für Kirchensteuerzahler. Daran durch irgendwelche Einschränkungen zu rütteln widerspricht doch dem Verständnis von Kirche an sich. Die Kirche ist doch kein Verein. Ich helfe als Pfarrer selbstverständlich auch Menschen, die nicht in der (evangelischen) Kirche Steuern zahlen.

Und immerhin kommen diese „Nichtzahler“ noch zu Weihnachten, dh. sie fühlen sich irgendwie noch zur Kirche zugehörig. Würde man sie jetzt ausladen, was wäre das für eine Botschaft?

Als letztes bleibt die Frage nach der Umsetzbarkeit. Wie will man das denn kontrollieren? Und was ist mit Familien, wo ein Partner in der Kirche ist und der andere nicht? Und dürfen Katholiken in den evangelischen Gottesdienst?

Politiker, kümmert euch um euren Kram, damit habt ihr Arbeit genug. Wer wann in welche Gottesdienste eingelassen wird, darum sollten sich die Kirchen alleine sorgen dürfen!

Der große Bruder im Herrn

Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll: Bild.de berichtet heute, dass eine 19-jährige Theologiestudentin (Lehramt) ins BigBrother-Haus eingezogen ist.

Warum das jemand freiwillig macht?

„Ich möchte beweisen, dass man auch als Christ Spaß haben kann“, missioniert die Bibeltreue.

Ob dafür eine „Reality-Show“ (was ich davon halte, wisst ihr ja) das Richtige ist, bezweifle ich doch stark. Ich werde mir das jedenfalls nicht mehr antun, trotz Theologiestudentin.

Ach ja, das Motto der 9. Staffel ist übrigens „Himmel und Hölle“. Ich hoffe für die Bibeltreue, dass es für sie nicht die Hölle wird. Dass es der Himmel wird, glaube ich jedoch (leider) auch nicht.
Wahrscheinlich nimmt man das Ganze mal wieder zum Anlass, sich über (prüde) Christen lustig zu machen. Als Vorgeschmack muss man nur den Artikel auf Bild.de lesen…

Kinder zeichnen Tobi

Da meine Hospitationsphase im Schulvikariat jetzt vorbei ist, kann ich leider nicht mehr bei den Erstklässlern im Unterricht dabei sein. Das fanden die Schüler so schade, dass sie mir zum Abschied viele Bilder gemalt haben, auf denen ich zum Teil auch abgebildet bin.

Bild von Tobias

Das bin ich an der Tafel. Allerdings bin ich ziemlich dick.

Bild von Tobias

Hier wurde sogar eine kleine Kirche neben mich gesetzt.

Bild von Tobias

Ich und Lena (die Schülerin, wohlgemerkt). Meine Frisur ist spitze.

Bild von Tobias

Isch als Fronsosé!

Bild von Tobias

Sehr gut getroffen, könnte in den Personalausweis!

Seltsam, seltsam…

Gerade eben waren die Zeugen Jehovas bei mir. Allerdings sind sie überhaupt nicht klassisch mit Bibel etc. aufgetreten, sondern haben mir nur ein kleines Faltblatt in die Hand gedrückt, der Titel: „Hätten Sie gern eine Antwort?“.

Dann haben sie kurz auf die Bibelstellen verwiesen, und mich gefragt, ob ich denn eine Bibel habe. Ich habe gesagt, ich habe viele Bibeln, denn ich bin ev. Vikar.

Daraufhin sagte Sie: „Oh, ja… dann können Sie ja damit umgehen.“ Und weg waren sie.

Sehr ungewöhnlich. Aber vielleicht machen sie sich jetzt ein Kreuzchen und kommen bei Gelegenheit wieder. Ich bin ja theologischen Diskussionen nicht abgeneigt ;-)

Das große Bibelcode-Event

Gestern und vorgestern kam auf Pro7 die zweiteilige, deutsche TV-Produktion „Der Bibelcode“. Darin wird auf eine Theorie angespielt, die ein britischer Journalist vor einigen Jahren „herausgefunden“ hat: Wenn man Buchstaben aus dem hebräischen Text zusammensucht, kommen angebliche Prophezeihungen raus. Der hebräische Text ist dafür bestens geeignet, schließlich gibt es eh nur 22 Buchstaben, dann fallen alle Vokale weg und man kann einige Wörter sogar noch verschieden schreiben – ein Paradies für Pseudowissenschaftler.

Nun aber zum Film: War ganz nett, aber total durchschaubar. Positiv fand ich, dass die Kirche nicht (wie sonst oft üblich) generell schlecht war, sondern nur ein Teil der Kirche (der Gegenpapst aus Avignon – sehr lustig). Zwischendrin tauchte sogar kurz der Codex Sinaiticus im Bild auf, ich glaube aber, er war in hebräischer Schrift geschrieben. Seltsam.

Dann, gegen Ende des zweiten Teils fanden Simon (der 11 Geschwister hat – oho) und Johanna dann den „Urtext“ der Bibel, bzw. der 5 Bücher Mose. Die Rolle kam mir jedoch ziemlich wenig vor für die gesammelten Gesetze. Und dann kam der absolute Brüller: Dann sagte dieser Religionswissenschaftler, die Rolle wäre 3000 Jahre alt. Das alleine ist ja noch nicht schlimm, nur höchst unwahrscheinlich. Aber als er sie entrollte, traute ich meinen Augen kaum: Es war Quadratschrift.

Nach dem ersten Teil gab es sogar noch eine Galileo Mystery-Folge zum „echten“ Bibelcode. Da wurde das (zumindest am Anfang) ständig so verkauft, als ob das alles irgendwie ein großes Geheimnis ist und wie ein Puzzle zusammenpasst. So dass Menschen tatsächlich hinterher glauben, dass auch Teile des Films der Wahrheit entsprechen.
Aber diese Filmemacher müssten doch wenigstens die 5 min Zeit haben, sich zumindest bei Wikipedia darüber zu informieren, was für einen MÜLL sie da erzählen. Es wäre doch kein Problem gewesen, althebräische Buchstaben zu nehmen oder die Zeitangaben etwas realistischer zu machen. Oder das zumindest in Galileo Mystery anzusprechen.

Aber hauptsache die Leute für dumm verkaufen.

Plakate

Gestern abend waren wir im Kino: Batman. Darüber möchte ich aber gar nicht schreiben, so viel Zeit habe ich nicht.

Aber: Da unser Kino in Emmerich geschlossen wird, werden ganz viele Filmplakate billig verkauft. Ich habe gestern jeweils für 1 € die Plakate von „Passion Christi“, „Luther“ und „Königreich der Himmel“ erstanden – man weiß ja nie, ob man sie nicht mal im Reliunterricht brauchen kann.

Sollte jemand von euch Vikaren/Lehrern auch an solchen Plakaten Interesse haben: es waren noch genug da!

Epaphroditus

Die Schleiermacher-Forschungsstelle ist immer wieder für eine lustige Cartoon-Idee gut. Hier die neueste Illustration zu einem Vers aus der Lutherbibel (Ausgabe von 1912).

Epaphroditus - seiner Notdurft Diener

Hier noch der Beleg von Schleiermacher:

Und auf der anderen Seite sagt er von dem Epaphroditus, er sei der Abgesandte der Philipper an ihn gewesen, von der Gemeine an ihn geschickt, um ihm Hilfsleistung zu gewähren in Beziehung auf seine Nothdurft, und in dieser Hinsicht bezeichnet er ihn als seinen Mitarbeiter…

Examen Kirchengeschichte

Gestern hatte mein Bruder schriftliches Examen in Kirchengeschichte. Sein Thema zu KG 3 (Reformation) war:

Die Auswirkungen der Reformation auf den Pfarrdienst im 16. Jh.

Tadaa! Was für ein Thema. Ähnlich wie meines. Darauf lernt ja keiner, das muss man sich irgendwie im Hirn zusammensuchen.

Es hängt alles an der Benotung, denn schließlich kann sich jeder KG-Professor (unglücklicherweise zurecht) auf die Position zurückziehen, dass er von jedem Studenten, der 12 Semester Theologie studiert hat, erwarten kann, dass er zu diesem Thema etwas weiß.
Dumm, dass das stimmt. Je nachdem, was erwartet wird, eben. Denn wenn man mit Proseminar- und Vorlesungserinnerungen ne 2-3 kriegt, ist ja nichts dagegen zu sagen. Nur befürchte ich, dass dies nicht der Fall ist.

Man wird sehen, was dabei rauskommt.