Alltag eines Vikars

Heute in der Dönerbude meines Vertrauens:

Ich komme zur Türe herein, der Besitzer direkt: „Du kommst gerade richtig! Du bist doch Pfarrer…“
Ich: „Ja, und?“
Dönermann: „Ich hab da was gefunden auf meinem Dachboden, da hat irgendjemand Bücher hingelegt und ein Bild und Kerzen und so… Ich weiß nicht was das ist, ich will den Scheiß da nicht haben!“
Kumpel von Dönermann: „Das sind sicher Teufelsanbeter!“
Dönermann: „Keine Ahnung! Ich will den Scheiß nicht…“
Ich: „Ich hätte gern nen Dönerteller mit Pommes…“
Dönermann: „Kriegste gleich! Komm mal mit, schau dir das mal an und nimm das Zeug am Besten mit.“
Gesagt, getan. Er schließt den Laden (!) und wir gehen auf den Dachboden. Dort steht ein altes Engelsgemälde in der Ecke, davor ein paar Weihnachtskrippen-Figuren und eine Reihe fein säuberliche aufgereihter Gebetsbücher (katholisch, wohlgemerkt).
Ich: „Naja, sieht nicht so furchtbar aus…“
Kumpel von Dönermann: „Das sind doch irgendwelche Kinder, die das machen!“
Dönermann: „Ist das nicht schlimm?“
Ich: „Ne… solange du darauf achtest, dass keine Kerzen da sind und die dir nicht die Bude abfackeln… Schlimm ist das jedenfalls nicht.“
Dönermann: „Alles klar… gut.“

Und dann bekam ich auch meinen Dönerteller :-)

3 Gedanken zu „Alltag eines Vikars“

  1. Ich finds gut, dass Du sie auf den Brandschutz aufmerksam gemacht, sie aber nicht aufgeklärt hast, was das nun wirklich ist :-) Ein bisschen Hokuspokus schadet ja nie.. :-))

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