Straßenwolf

Heute melden es fast alle Zeitungen in einer kurzen Nachricht: Ein Wolf ist in Schleswig-Holstein aufgetaucht – und wurde überfahren.

Im ausführlichen Artikel „Wie kam der Wolf nach Haffkrug?“ des Hamburger Abendblatts heißt es dazu:

Der Wolf (canis lupus) ist nach 180 Jahren möglicherweise nach Schleswig-Holstein zurückgekehrt. Bei einem Tier, das gestern Morgen nahe dem ostholsteinischen Haffkrug überfahren wurde, handele es sich „ziemlich eindeutig um einen echten Wolf“, sagte die Tiermedizinerin Dorit Feddersen-Petersen von der Universität Kiel dem Abendblatt. Die erste Untersuchung habe ergeben, dass der Rüde ein Jahr alt sei, 38 Kilogramm wiege und genügend Nahrung gefunden habe.

„Es wäre wunderbar, wenn die Wölfe zu uns zurückkämen“, meinte die Wissenschaftlerin. Das Unfalltier sei möglicherweise aus Mecklenburg-Vorpommern eingewandert, wo nach ihren Angaben derzeit schon mehr als 20 Wölfe leben.

[…]

Wolfsexpertin Feddersen-Petersen hält es allerdings auch für möglich, dass der Haffkruger Wolf „aus einer nicht legalen Zucht entlaufen ist“. […] Klar ist inzwischen, dass der Vierbeiner nicht aus einem nahen Wolfsgehege entlaufen ist. Sowohl im Tierpark Neumünster wie in Eekholt und an der Uni Kiel wird kein Wolf vermisst. Feddersen-Petersen warnte zugleich vor einer Wolfs-Panik. „Die Wölfe fallen keine Menschen an.“ Sie seien eher scheu.

Ich hoffe, der letzte Aufruf der Tiermedizinerin wird beherzigt. Ich kann mir nämlich schon vorstellen, wie Schafzüchter, Bauern und besorgte Eltern ausflippen, wenn sie das Wort „Wolf“ nur hören.
Die sind sicher alle froh, dass der „böse“ Wolf nicht nur gesichtet, sondern auch noch gleich „erlegt“ wurde.

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