Sabbatschänder extrem

Während bei uns die Diskussion um Ladenöffnungszeiten am Sonntag relativ gemäßigt verlaufen, ist das in Israel etwas anders. Israelnetz berichtet vom Boykott gegen die Fluggesellschaft El Al.

Die israelische Fluggesellschaft El Al spürt allmählich die Folgen eines inoffiziellen ultra-orthodoxen Boykotts – sie schätze die täglichen Verluste auf rund 180.000 Euro, hieß es aus einer internen Quelle.

Bisher haben die ultra-orthodoxen Rabbiner keinen offiziellen Boykott ausgesprochen. Doch viele Mitglieder ihrer Gemeinschaft weichen auf andere Fluggesellschaften aus. Wenn ein ultra-orthodoxer Jude einen Rabbiner danach fragt, wird er den Rat bekommen, El Al zu meiden. Der Grund: Vor zwei Wochen waren El Al-Flugzeuge entgegen den sonstigen Gepflogenheiten nach Schabbat-Beginn in der Luft gewesen.

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Andere Fluggesellschaften scheinen hingegen ihre Chance auf dem ultra-orthodoxen Markt zu sehen. Air Canada hat am Mittwoch in einer Zeitung der Glaubensgruppe inseriert. Die Gesellschaft versprach Vorteile für Passagiere und koschere Mahlzeiten.

Man stelle sich das mal übertragen auf Deutschland vor: Strenggläubige Katholiken und Protestanten boykottieren Shell wegen der sonntäglichen Öffnung der Tankstellen (und zwar so, dass es merkbar ist). Daraufhin schließt Aral alle Tankstellen am Sonntag, bietet zusätzlich täglich Messen und Kurzandachten zu jeder vollen Stunde und verkauft Weihrauch, Gesangbücher und Bibeln. Das wär doch mal was!

Andererseits habe ich auch nach längerem Suchen keine Stelle in der Tora gefunden, an der steht, dass während des Sabbats keine Flugzeuge in der Luft sein dürfen. Aber vielleicht hab ichs auch überlesen…

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