Gangmitglied

Heute auf dem Nachhauseweg von Armin (zugegeben, ich hatte etwas zu viel Portugieser):

Am Gorronner Platz bemerken Lena und ich eine Gruppe von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Zwei Mädchen werden von einem Jungen bedrängt. Wir werden langsamer, bleiben stehen, schauen hin. Lena schreibt eine SMS an einen Freund. Der männliche Jugendliche versucht die Mädchen dazu zu bewegen, mit ihm mitzukommen. Das eine Mädchen schaut immer wieder zu uns, will das andere Mädchen zu uns bringen. Der Junge ist unsicher, weiß nicht, warum Lena am Handy ist. Die Lage entspannt sich etwas.
Der Junge muckt auf. Schaut rüber. „Was gibts da zu glotzen?“ ruft er uns zu. Die Mädchen folgen ihm. „Glotz net so!“. Ich muss grinsen. „Was lachsch du so?“ Auch Lena grinst (der Portugieser!). Dann der Brüller, er ruft uns zu: „Pass auf, ich bin Gangmitglied!“ Und weg ist er um die Ecke.

Lena und ich können das Lachen kaum noch zurückhalten.

Auf dem Weg durch die Wiesenstraße muss ich lachen: “ ‚Ich bin Gangmitglied!‘ Haha… Ich auch. Ich bin in der größten Gang der Welt…“

Der Winter ist da

Nicht, dass das eine Überraschung wäre. Der Winter kommt schließlich jedes Jahr.
Und es hat geschneit, ziemlich sogar. Es hat hier soviel geschneit und so schneegestöbert, dass auf der Fensterbank des Wohnzimmers Schnee liegt. Wir haben wohlgemerkt davor noch eine 2,5 m breite überdachte Terrasse.
Aber so wirklich überraschend war auch das nicht, denn es wurde gestern so im Wetterbericht angekündigt und es hat auch schon abends angefangen.

Trotzdem haben es die hier am Niederrhein nicht fertiggebracht, bis um 12:30 Uhr die Straßen zu räumen oder zu streuen. Nicht in Emmerich, nicht in Rees und auch nicht auf der B8 dazwischen. So musste ich auf einer geschlossenen Schneedecke fahren.
Das allein wäre nicht so schlimm, denn spiegelglatte Eisflächen sind gefährlicher. Aber: der Standard-Autofahrer hier dreht völlig durch, sobald ein paar Schneeflocken liegen. So musste ich also mit unter 30 hinter irgendwelchen BMWs herzuckeln, die entweder Sommerreifen drauf hatten oder die Fahrer nicht autofahren konnten – oder beides. Da hat es doch einer tatsächlich geschafft, bei jedem Anfahren das Auto quasi quer in die Straße zu stellen… ein Wunder, dass ich überhaupt angekommen bin.

Immerhin hatte ich dadurch Zeit, Fotos zu schießen. Hier eines von der B8 in Praest.

Schnee auf der B8

Reality aus der Dose III

Wie ihr alle inzwischen wisst, finde ich gefälschtes, sogenanntes „Realityfernsehen“ furchtbar.

Heute hab ich dazu mal wieder einen spannenden Beitrag vom NDR gefunden. In der Sendung „Zapp“ wird von zwei Familien berichtet, die bei der Serie „Frauentausch“ mitgemacht haben.
Der Beitrag ist unter dem Titel „Die Opfer eine Doku-Soap“ als Video abrufbar, den kompletten Text dazu gibt es ebenfalls auf der Seite (Artikel).

Das wichtigste Zitat darin kommt von einer Medienwissenschaftlerin:

Joan Kristin Bleicher, Professorin für Medienwissenschaft, meint: „Es scheint mir ein grundlegendes Problem zu sein, dass die Kandidaten glauben, ihre Familien würden so dargestellt, wie sie sind. Es handelt sich um eine Inszenierung und es handelt sich um eine Geschichte, die erzählt wird, es handelt sich um Konflikte, die dargestellt werden, aber es handelt sich nicht um ein reales Abbild des Familienlebens.“

Nachtrag: Die Süddeutsche setzt noch einen drauf: Scripted Reality – Das große Hartz-Theater.

Straßenschäden mit Folgen

Beim letzten Besuch in Schwaikheim fiel es mir mal wieder auf: Der Zustand der unteren Seestraße ist eine Katastrophe. Das ist ein schlechtes Aushängeschild für Schwaikheim angesichts der vielen auch auswärtigen Besucher der beiden Besenwirtschaften, die über diese Straße zu erreichen sind.

Ich weiß natürlich, dass das alles nicht so einfach ist. Die Straße müsste verbreitert werden, evtl. ein Gehweg drankommen, die Anwohner wollen aber möglicherweise keinen Platz verlieren etc. etc. etc. Das mag ja alles sein. Trotzdem kann die Straße nicht so bleiben. Und das ständige Geflicke bringt auch nichts, weil die zahlreichen Traktoren in ein paar Wochen die Löcher wieder in die Straße gefahren haben.

Mir fallen auf Anhieb einige Straßen in Schwaikheim ein, die keinen Gehweg haben und trotzdem in gutem Zustand sind. Das muss auch in der Seestraße möglich sein. Oder liege ich da falsch?