Bild und die Eisbären

Im Zoo von Bremerhaven haben zwei Eisbären ihren Pfleger angefallen und schwer verletzt (Bild.de berichtete), und heute meldet Bild.de nun, dass die Eisbären nicht getötet werden sollen. Aber offensichtlich sind sich die Bild-Autoren über die Verwendung des Wortes „zerfleischen“ nicht ganz im Klaren:

Sie zerfleischten ihren Lieblingspfleger (Kleine Überschrift)
Gnade für die bissigen Bären (Große Überschrift)

Bremerhaven – Sie haben fast ihren Pfleger zerfleischt – und trotzdem dürfen die gefährlichen Bremerhavener Eisbären weiterleben.

Als Verletzungen des Mannes werden in den Artikeln unter anderem Rippenbrüche, stark blutende Bisse und Schnittwunden sowie ein Lungenkollaps angegeben. Bei Wissen.de wird die Bedeutung von „zerfleischen“ mit „durch Bisse, mit den Zähnen zerreißen“ angegeben. „Durch Bisse“ und „mit Zähnen“ stimmt also, aber „zerreißen?“.

Als ich die Überschrift zum ersten Mal las, dachte ich bei „zerfleischen“ spontan daran, dass der Pfleger auf jeden Fall gestorben sein muss. Er war aber für die Eisbären keine Beute, sondern sie wollten spielen – zu seinem Glück. Von daher hatten sie auch kein Interesse, ihn zu zerfleischen um ihn aufzufressen.

Der Gebrauch des Wortes macht die Tiere jedoch beim Lesen der Schlagzeile sofort zu wilden Bestien, und das ist beabsichtigt. Es ist einfach wesentlich dramatischer und (zer-)reißerischer als „Pfleger wird von Eisbären schwer verletzt“…

Ärger in der UB

Ich war heute mal wieder auf Literaturrecherche in der Universitätsbibliothek, die ich inzwischen schon ziemlich gut kennengelernt habe. Nach einigem Stöbern fand ich auch das gewünschte Buch (Eine Schlangen-Enzyklopädie) und machte mich frohen Mutes auf zum Kopierer.
Dort stellte ich dann fest, dass irgendeine Kanalratte ein paar Seiten (etwa acht) aus dem Buch herausgerissen hat. Nun ja, nicht sonderlich schlimm – außer, es sind genau diese Seiten, die man braucht! Und so war es auch…

Ich hab den Umstand natürlich sofort gemeldet und hoffe, dass die Bibliotheksverwaltung irgendwie Kopien von den fehlenden Seiten organisiert. Das hoffe ich vor allem für andere, die das Buch mal brauchen. Denn nach einer genauen Betrachtung kam ich zu dem Schluss, dass vermutlich das, was ich gesucht hatte, nicht in auf den Seiten zu finden gewesen wäre… Das ganze Ding war viel zu oberflächlich und pseudowissenschaftlich!

Gammelfleisch ade

Wer ein paar nützliche Hinweise haben möchte, wie man schlechten Lebensmitteln entgeht, sollte sich die Tipps von RTL.de anschauen: „So dem Gammelfleisch entgehen„. Endlich ein vernünftiger Umgang mit dem Thema und nicht Bild-mäßiges „Hilfe! Wer schützt uns vor dem Ekelfleisch!“-Gejammer und Beschuldigungen von Regierung, Fleischmafia und anderen.
Jeder hat selbst in der Hand, was er für Produkte kauft. Und wer billig einkaufen möchte, riskiert dabei eben schlechtere Qualität. So auch gleich Tipp 1 von RTL:

Verabschieden Sie sich von der Devise: „Geiz ist geil“. Erheben Sie stattdessen „weniger ist mehr“ zu ihrem Motto. Lebensmittel, vor allem Fleisch, wird immer „billiger“ produziert, weil immer mehr davon verbraucht wird. Besser ist es, nur ab und zu Fleisch zu essen, dafür aber hochwertiges Fleisch zu kaufen.

Ich bin mir zwar nicht sicher, ob tatsächlich MEHR davon verbraucht wird, oder ob der Preiskampf deswegen stattfindet, weil eben WENIGER davon gekauft wird. Aber im Prinzip ist das ja auch egal, es geht schließlich nur darum, dass Qualität ihren Preis hat.

Und wenn wir mal ehrlich sind: das Fleisch vom Metzger ist meistens sowieso besser als das aus dem Supermarkt, selbst wenn dieses „gut“ ist und nicht verdorben.

Crocodile Hunter gestorben

Spiegel.de berichtet heute, dass Steve Irwin, besser bekannt als „Crocodile Hunter“, bei Dreharbeiten von einem Rochen getötet wurde.

Wie ein Augenzeuge sagte, stach der Fisch den 44-Jährigen heute in die Brust, als dieser vor Australiens Nordostküste einen Unterwasser-Film drehte.

Tragisch, aber leider auch vorhersehbar. Wer so mit gefährlichen Tieren umging wie Irwin, dem musste ja irgendwann mal etwas passiert. Es ist allerdings angesichts seiner sonstigen Aktionen mit Krokodilen, Klapperschlangen und Kobras fast schon Ironie, dass ihn ein Stachelrochen getötet hat. Ist dies doch ein Tier, von dem man tödliche Angriffen nicht unbedingt gewohnt ist (vor allem wenn man bedenkt, dass es an Australiens Nordostküste von Haien nur so wimmelt). Allerdings kann offensichtlich auch solch ein Stachelrochen einen Menschen umbringen, wenn er in die Brust sticht – und damit einen Herzstillstand verursacht.

Nochmal (oder immer noch) verliebt in Berlin

Ein kleiner Nachtrag zur beliebten Telenovela mit dem Riesenabschied der Stars und den tausenden von Fans: Es geht weiter. Warum?

Warum muss man denn immer weitermachen? Die Serie war erfolgreich, das ist doch schön. Aber warum muss man jetzt neue Schauspieler bringen und daraus ne Dauerveranstaltung machen? Das wird doch früher oder später floppen – weil es einfach nicht mehr neu ist. Das Problem mit dem Fernsehen ist: Wenn etwas erfolgreich ist, dann wird es ewig weitergemacht und tausendfach kopiert – bis es völlig ausgelutscht ist.

Die erste Bigbrother-Staffel war erfolgreich, DSDS und die Popstars auch. Aber nach 5 Staffeln DSDS und 6 Staffeln Bigbrother juckt das doch gerade noch die ganz extremen Fans. Ich erinnere mich, dass wir uns früher getroffen haben, um Bigbrother I anzuschauen – bei keiner der folgenden Staffeln habe ich mehr als 1-2 Folgen am Stück gesehen. Es war nur noch wie eine Kopie um möglichst viel Geld zu scheffeln.

Natürlich ist es schwierig, immer wieder was Neues zu finden und ich möchte auch gar nicht sagen, dass man dieser Forderung der Medienkonsumenten nach immer mehr Abwechslung und noch mehr Schrott immer nachgeben sollte (das wirkt sich schließlich auch auf die ganze Gesellschaft und die Kirche aus). Aber bitte, liebe Fernsehmacher: Erspart uns das Szenario, dass es auf jedem Sender 1-2 Endlostelenovelas gibt. Wiederholt lieber ein paar Serien aus den 80ern. Die waren auch gut und haben vor allem irgendwann aufgehört…

Verliebt in Berlin im Mittelalter…

Am Freitag kam die „letzte“ Folge der beliebten TelenovelaVerliebt in Berlin“ mit der Hochzeit von Lisa und David. Bis zum Schluss wussten nicht einmal die Schauspieler, wer denn nun Lisa am Ende heiraten darf. Und zwar kirchlich. Von einer standesamtlichen Hochzeit war nicht ein Mal die Rede, immer ging es um die kirchliche Trauung und wen sie kirchlich heiratet. Es wird sogar im letzten Moment noch der Bräutigam gewechselt… das ist doch äußerst seltsam.

Man ist sowas ja aus Filmen gewohnt, aber das war eine deutsche Serie, die in Deutschland spielt – da kann man doch ein wenig Realitätsnähe erwarten. Also im Prinzip hätte Lisa einfach eine Woche früher im Familienkreis standesamtlich heiraten müssen und dann hätte sich David auf den Kopf stellen können – die Sache wäre erledigt gewesen.
Ich behaupte auch einfach, dass es sogar eine evangelische Trauung war, schließlich ist das Berliner Umland nicht für seine vielen Katholiken berühmt. Bei einer katholischen Hochzeit hätte man es wenigstens noch ein wenig verstehen können – Ehe als Sakrament etc. Aber bei uns ist die Ehe nach Luther ein „weltlich Ding“ und dementsprechend hat umgekehrt eine kirchliche Trauung alleine auch keinerlei rechtliche Relevanz – man ist also vor dem Gesetz auch nicht verheiratet ohne Standesamt.

Also: „Verliebt in Berlin“ ist offen ausgegangen, denn Lisa und David sind eigentlich gar nicht Mann und Frau – zumindest rein rechtlich. Außer wir wären noch im Mittelalter… oder in einem Gottesstaat.

Bohlens Gedanken

Bild.de hat heute einen Artikel über Dieter Bohlen und seine neue Lebensabschnittsgefährtin: „Was geht wirklich in Bohlen vor?

Also erstens ist mir das relativ egal, zweitens wer kann das schon wissen und drittens wäre, wenn ich es wissen wollte und man es wissen könnte, die Bildzeitung die Letzte, die ich dazu befragen würde. Das ist doch alles absolutes Gepose. Allein wenn man sich die Fotos vom neuen Liebesglück betrachtet – das sind doch Studioaufnahmen. Das bedeutet, dass die beiden kurz nachdem sie zusammenkamen erstmal ins Studio sind, um gemeinsame Fotos zu machen, die dann – selbstverständlich äußerst gewinnbringend – an die Klatschpresse verkauft wurden.

Und dann steht da noch, dass die Trennung von Estefania schon vor 9 Monaten war. Das glaube ich. Seltsam ist nur, dass die Bildzeitung nie irgendwelche Gerüchte in diese Richtung gebracht hat, erst als er auf Malle praktisch wieder eine Neue hatte. Meine Vermutung: Die wussten von der Trennung, wollten es mit einem ihrer Topthemen-Zugpferde nicht verscherzen. Vielleicht hatte er ihnen auch exklusive Bilder und Interviews versprochen, sobald er eine Neue hat. Möglich ist alles – und auch wahrscheinlich. Denn schließlich sind die meisten der „enthüllenden“ Promi-Stories abgekartet, sogar die, die eigentlich negativ sind. Denn negative Berichterstattung über Promis gibt es praktisch nicht, außer sie schwängern 14jährige oder müssen wegen Mordes vor Gericht.
Bohlen als Medienprofi hat doch garantiert alle Fäden in der Hand. Und daher wird „was ihn ihm vorgeht“ wohl das sein, von dem er glaubt, dass es gut wäre, wenn es tatsächlich in ihm vorgehen würde…

Die bayrische Extra-Weiß(russland)wurst…

Im Urlaub in Bayern fielen mir immer wieder Internetadressen mit der Toplevel-Domain „.by“ auf und ich fragte mich, was denn das sein soll? Eine eigene Toplevel-Domain für Bayern? Wohl kaum. Vielmehr wurde hier die TLD von Weißrussland etwas zweckentfremdet und auf Bayern umgemünzt. So gibt es z.B. das große Portal „bayern.by„, oder die großartige Domain „heilfasten.by“ und auch noch viele weitere deutsche Kunden haben by-Domains. Ich persönlich würde jedoch nie auf die Idee kommen, mit einer weißrussischen URL nach bayrischen Homepages zu suchen.

Obwohl ich mir dachte, dass so eine ausgefallene Idee nur aus dem Freistaat kommen kann, habe ich nach einigen Recherchen festgestellt, dass wohl auch Baden-Württemberg eine Pseudodomain hat – „.bw“, die TLD von Botswana. Ich habe allerdings damit nur eine Domain gefunden (fortbildung.bw), aber irgendwelche Marketing-Strategen werden schon noch draufkommen (Es wäre doch ein witziger Gag für Kabel.bw…).

Ich bin dann selbst auf die Idee gekommen, mir „TobiasSchneid.er“ zu reservieren – aber Eritrea vergibt nur Domains nach sehr ausführlicher Prüfung des Sachverhalts (evtl. inklusive „Spende“, wer weiß…). Bisher sind auch erst zwei Domains reserviert… aber das ist nicht so schlimm, in Eritrea gibt es sowieso keine direkte Internetverbindung (Quelle: Afridns.org)

Nachtrag: Liebe Bayern, wie wäre es denn aus aktuellem Anlass mit der Domain „www.gammelfleisch.by“?