Glimmende Strohfeuer

Die Medienwelt lebt wie wir alle wissen von „Skandalen“ und sonstigen aktuellen Aufregern, die punktuell so hochgepuscht werden, dass man von der Flut der Berichte überschwemmt wird. Genauso schnell wie die Medienpräsenz zugenommen hat, so schnell hat sie auch wieder abgenommen.

Wer einschlägige Boulevardmedien wie Bildzeitung oder Magazin-Sendungen auf RTL / Sat1 / Pro7 anschaut, findet kaum noch Berichte über die vor kurzem „wichtigsten“ Themen Deutschlands.

  • Was macht eigentlich Knut? Mit jedem Kilo, das er zunimmt, wird er weniger „süß“ und damit auch weniger interessant. Es bleibt abzuwarten, wann die ersten Knut-Domains wieder zum Verkauf stehen.
  • Man muss schon genauer suchen, wenn man etwas über Max Buskohl erfahren will. Ob Stefan Raab in tatsächlich noch in die Sendung einladen will, wird man sehen… und wenn, dann geschieht das nur zu Werbezwecken für Raabs eigene Castingshow.
  • Ganz dürftig sieht die Berichterstattung über den „berühmtesten Arbeitslosen Deutschlands“, Henrico F. aus. Was der gut organisierte Gegenspieler Becks wohl heute macht? Hat er sich die Haare wieder wachsen lassen?

Das es auch anders geht zeigen Promis wie Paris Hilton oder Britney Spears. Obwohl ihre Geschichten kaum besser sind als die von Knut&Max, schaffen sie es immerhin, konstant in den Medien mit Skandalen, Skandalbeichten oder sonstigem Stuss aufzutauchen. Da erkennt man einfach die Profis…

Politische Themen verlieren auch schnell an Brisanz. Obwohl die Killerspiel-Debatte anscheinend noch immer anhält, muss man die Artikel dazu schon in den Tiefen der Gaming-Szene-Berichterstattung suchen. Damit das Thema wieder auf die Startseiten von Spiegel, Stern & Co. kommt, muss wohl erst wieder etwas passieren. Auch wenn es die Politiker ehrt, dass sie sich noch um das Thema Killerspiele bzw. Komasaufen bemühen (um sich gegen den Vorwurf des Aktionismus zu wehren), so gibt es doch anscheinend inzwischen wesentlich „wichtigere“ (weil aktuellere) Themen. Z.B. die Gesundheit der Deutschen, oder den Klimawandel, oder die Geruchsproben der Globalisierungsgegner.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert