Mittelschichts-TV und kein schwarzer „Al Bundy“

Ich habe heute mittag zufällig das Ende einer Folge „Eine schrecklich nette Familie“ und anschließend den Beginn der „Bill Cosby Show“ angeschaut. Dabei fiel mir auf, wie unterschiedlich doch die Lebensumstände beider Hauptfiguren sind und ich habe angefangen, verschiedene „lustige“ Sitcoms und Serien miteinander zu vergleichen.
Ich kam zu folgender Reihenfolge von „ganz unten“ bis „obere Zehntausend“ für weiße Familien (in Auswahl):

  • Eine schrecklich nette Familie (Schuhverkäufer, wirklich ganz unten)
  • Roseanne (Trockenmaurer, zumindest bis sie im Lotto gewinnen)
  • Auf schlimmer und ewig (Autoverkäufer, ist so etwas wie die Fortsetzung von Al Bundy)
  • King of Queens (UPS-Fahrer+Anwaltsgehilfin, wir bewegen und langsam aus der Arbeiterschicht heraus)
  • Eine starke Familie (Handwerker und Friseurin, aber es geht ihnen besser als Doug und Carrie)
  • Wer ist hier der Boss? (Werbeagentur)
  • Full House! (TV und Musik-Branche)
  • Hör mal wer da hämmert (Eigene Fernsehsendung)
  • Die Nanny (Broadway-Produzent, aber inklusive Arbeiterschicht durch Familie der Nanny)

Die Simpsons sind in etwa auf gleicher Höhe wie Al Bundy… und auch weiß, bzw. gelb.

Soweit so gut, nun aber die afroamerikanischen Familien. Man erwartet etwas ähnliches, aber nein:

  • Alle unter einem Dach (Polizist)
  • Allein unter Nachbarn (Unternehmer, hat sich hochgearbeitet)
  • Die Bill Cosby Show (Arzt und Anwältin)
  • Der Prinz von Bel Air (Richter, hat sich hochgearbeitet)

Ist das nicht seltsam, alle Familien sind aus der Mittelschicht oder höher! Aber warum gibt es keine Verliererserie mit Schwarzen? Würde das den Verdacht von Rassismus erwecken? Ich habe keine Ahnung…

Oder habe ich eine Serie übersehen?

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