Wie die Wilden…

… so heißt die neue Show auf Sat1. Dabei gehen 3 deutsche Familien für 3 Wochen zu Naturvölkern in Togo, Namibia und Indonesien. Sie leben dort mit den Menschen und ihr Ziel ist es, in den jeweiligen Stamm aufgenommen zu werden. Übersetzer gibt es nicht und auch keine sonstigen Errungenschaften der Zivilisation… Angeblich.
Also mir kamen beim Anschauen der Sendung spontan zwei Einfälle:

1. Das ist alles Show und weitgehend gestellt. Allein die Anwesenheit von Kameras bedeutet, dass da auch noch andere Leute (Europäer!) sind, und Übersetzer muss es auch geben. Auch die medizinische Versorgung etc. muss ja gewährleistet sein, sonst würde ein Sender nie riskieren, später eine aufs Dach zu kriegen.

2. Wenn es keine Show ist, dann ist es eine Schweinerei. Natürlich ist es lustig, wenn Deutsche plötzlich Affen oder Maden essen müssen und in Lehmhütten schlafen. Kulturschock deluxe! Aber was bedeutet es denn für die Angehörigen des Stammes? Sie haben überhaupt keine Vorstellung, woher diese seltsamen Weißen kommen. Und sie haben auch nicht die Bildung um zu verstehen, dass die Familien andere Dinge gewohnt sind. Ein afrikanisches Kind kann nicht verstehen, dass ein deutsches Kind weint, wenn es auf dem Lehmboden schlafen muss, oder wenn es Maden essen soll. Wie soll es das auch?

Wenn es also echt ist, ist es in meinen Augen falsch und Unterhaltung auf Kosten der Eingeborenen. Ich vermute aber, dass das vergleichbar mit den Massai-Shows in Kenia ist (wo jeder Krieger einen Taschenrechner für die Währungsumrechnung hat) und die meisten gezeigten Dinge gestellt sind. Man kann ja auch nicht nachprüfen, was die Leute sagen, oder kann einer von Euch Himba?

Noch einige Zitate von der Webseite von „Wie die Wilden…“ unter der Rubrik Comedy&Show (!):

Bei den Himba ist es Brauch, dass einem Gast die eigene Ehefrau als Willkommensgeschenk angeboten wird. Das Abschlagen des Geschenks gilt als Beleidigung, und bedeutet Respektlosigkeit. In der Öffentlichkeit wird nicht geschmust.

Ha ha! Ich glaube ja, dass die Tatsache an sich stimmt. Ich glaube aber nicht, dass der Oberstudienrat das wirklich gemacht hat… und demnach ist das auch mit Sicherheit nicht 100% echt!

3 Gedanken zu „Wie die Wilden…“

  1. Ich hab die Sendung auch gesehen und mich furchtbar aufgeregt. Meiner Ansicht nach ist da ALLES Fake!!! Da sind Übersetzer, „sie hat mir gerade gesagt, dass das Dorf so heißt“ – Wer? Die Eingeborene? ne, die Übersetzerin! Außerdem hat der Junge in Indonesien auf einmal ein Lolly im Mund… das Kamerateam ist da… das ist alles ein riesen Scheiß! Der gleiche Fake wie „Hilfe, ich bin ein Star, holt mich hier raus..“ oder „Insel-Überlebens-Fake-Shows“. Wer die Sendungen für voll nimmt, ist selbst schuld.
    Die sollten eine Familie in einen Stamm stecken, nach 4 Wochen wieder hinfahren und schauen wie viele noch leben! Das wäre interessant! Das Fernsehn kotzt mich eh an, alles ist inszeniert – einfach ALLES! Von „Galileo“ bis „blitz“…

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