Was das Web vergessen hat

Immer wieder liest man, dass das Web nichts vergisst. Dass man deshalb genau darauf achten muss, was man alles postet, weil es sonst bis in alle Ewigkeit von Freunden, Verwandten und Arbeitgebern abgerufen werden kann. Tatsächlich kann das passieren – aber es muss nicht sein. Denn das Web vergisst auch sehr wohl.

Um das nachzuprüfen, habe ich ein paar alte Seiten im Web gesucht. Und ich habe festgestellt, dass (offensichtlich) das Web folgende Dinge vergessen hat:

  • Die Armin-Love-Seite (auf theglade Version 1)
  • Einen Großteil von killdatailor.de (bis auf die archivierten Dinge)
  • Unsere Version der Class-of-99-Seite (move.to/classof99)
  • Alles von der Lanpage (!)
  • Die „kleine Reinnachtsgeschichte“ und die 95 Party-Thesen, die mal auf Theglade zu finden waren
  • Das Foto von Joachim mit dem hässlichsten Hund der Welt (war mehrere Jahre online und wurde erst vor Monaten gelöscht)
  • Der Gästebuch-Krieg auf theglade.com und schweinehals.de

Zum Teil waren diese Dinge Jahre, fast Jahrzehnte lang online, und sind trotzdem nicht mehr auffindbar. Selbst in Webarchiven habe ich z.B. von theglade.v1 oder .v2 fast nichts mehr gefunden. Wer Lust hat, kann ja mal nachschauen, ob er oder sie mehr Erfolg hat. Aber ich vermute nicht.

Es bedeutet also: Das Web vergisst. Es kann Dinge sogar so sehr vergessen, dass es scheint, als ob es sie nie gegeben hätte. Vor allem dann, wenn ganz offensichtlich niemand an dem Zeug Interesse hatte.

Freilich gibt es aber ein Problem: Man weiß vorher nicht, was das Web vergessen wird und was nicht. Und das macht es trotzdem gefährlich, einfach so Dinge zu veröffentlichen. Trotzdem: Die pauschal vertretene Meinung, dass jedes Bild, das man ins Netz stellt, dort für alle Zeit zu finden sein wird, die stimmt einfach nicht.

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