Was weiß man schon von Afrika…

Nach dem Angriff auf die Nationalmannschaft von Togo in Angola fragt die Bildzeitung doch heute tatsächlich: „Wie gefährlich wird die WM wirklich“ und „Deutsche Stars zweifeln an Sicherheit bei WM„. Dort heißt es:

Leverkusens Kapitän Simon Rolfes (27), Vereinskollege des Togo-Nationalspielers Assimiou Touré: „Unsere Gedanken sind bei unserem Mitspieler, aber auch bei der WM. Gerade jetzt denkt man besorgt daran, dass in vier, fünf Monaten in Afrika die WM stattfindet.“

Natürlich ist es schockierend, wenn eine Fußballmannschaft von Terroristen angegriffen wird und Menschen sterben. Allerdings war das in Angola und hatte politische Gründe, die mit Unabhängigkeitsbestrebungen der Provinz Cabinda zusammenhängen.

Auch wenn Südafrika nicht unbedingt das sicherste Land der Welt ist, glaube ich dennoch, dass die Sicherheitsvorkehrungen für die WM umfassend und angemessen sind und niemandem etwas passiert, wenn man sich an die Regeln und Vorgaben hält. Die Reaktion Bildzeitung, zeigt jedoch, dass man sich mit den genauen Umständen und Hintergründen gar nicht viel aufhalten will. Afrika (gemeint ist alles südlich der Sahara) ist sowieso total überschaubar und alles gleich. Und so dient ein Terrorangriff in Angola dazu, ein bißchen Angst vor Afrika zu machen.

Bei der FAZ liest es sich etwas anders (Terror gegen Togo überschattet den Afrika-Cup):

So oder so wird der Afrika-Cup von seinem ersten Tag an von einem Terrorangriff überschattet, der auch auf die Fußball-WM in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli) ausstrahlt. Dort hob Danny Jordaan, der Generalsekretär des lokalen WM-Organisationskomitees, hervor, dass der tödliche Zwischenfall in Angola nichts mit der Lage im 2500 Kilometer weit entfernten Südafrika zu tun habe. „Jedes souveräne Land“, sagte er, „trägt die Verantwortung für seine Sicherheit und das, was innerhalb seiner Grenzen passiert.“ Südafrika sei jedenfalls gerüstet, eine sichere WM auszurichten.

Der Generalsekretär hat recht. Denn würde man das Ganze auf Europa übertragen und sich 2500 km von Deutschland entfernen, dann würde man z.B. in Israel landen. Und keiner wäre wohl 2006 auf die Idee gekommen, die Sicherheit bei der WM in Deutschland anzuzweifeln, weil es in Israel einen Anschlag gegeben hat.

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