Der Dr. ist im House

Gestern abend startete die schon länger angekündigte Serie „Dr. House“ auf RTL. Die Serie ist eigentlich recht gut, auch die Idee, einen Arzt Detektivarbeit leisten zu lassen, um die Ursache für eine Krankheit zu finden, ist zumindest neu. Ich erinnere mich an die Anfänge von Emergency Room und wie danach die Krankenhaus-Serien boomten, der Gipfel war dann diese Ärzte-Comedy Scrubs sowie „Grey’s Anatomy“ – das ich zugegebener Maßen noch nicht einmal gesehen habe. „Diagnose Mord“, CSI etc. fand ich dagegen immer toll, und diese Linie trifft sich jetzt mehr oder weniger mit ER.

Allerdings kommt etwas hinzu, die seltsame Persönlichkeit der Hauptfigur. Scrubs soll ja Comedy sein, was meines Erachtens Schwachsinn ist, weil man mit Krankenhäusern keine Comedy machen sollte – das will doch keiner sehen, was die Ärzte alles verbocken, und wenn, dann nur um sich über die Ärzte aufzuregen (die jetzt ja auch noch mehr Geld wollen etc… aber das ist Stammtischgeschwätz).

Dr. House ist keine Comedy, zumindest nicht im eigentlichen Sinn. Die Hauptfigur ist auf den ersten Blick in seinem zwischenmenschlichen Verhalten ein Arschloch. Er mag seine Patienten eigentlich nicht und will sie auch gar nicht kennen lernen, es geht ihm um die Krankheit – die will er besiegen, und das kann er auch besser als jeder andere. Wenn er auf Patienten trifft, redet er nicht um den heißen Brei herum und schont sie in keinster Weise (vor allem nicht die, die eigentlich gar nicht krank sind).

Nach der Sendung habe ich mich gefragt, was diese Serie eigentlich über Ärzte aussagt. Sind richtig gute Ärzte automatisch EQ-Nullen? Ist ein George Clooney aus ER überhaupt realistisch? Oder warum sind Hauptdarsteller in Serien so oft geniale Gestörte (vor Dr. House kam „Monk“, ein brillianter aber neurotischer Detektiv)?

Oder ist das alles nur ein schlauer Schachzug der Serien-Erfinder: Das einfache Volk findet die Serien gut, weil da Gestörte auf den Putz hauen und das lustig ist (man denke an den großartigen Sledge Hammer) und die Intellektuellen verstehen die Ironie und den Sarkasmus und erfreuen sich an den intelligenten Plots. Bestes Beispiel dafür wären übrigens die Simpsons!

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