Treibjagd in Brandenburg oder Reaktionen auf Kirche

Am Wochenende war ich mit Lena in Brandenburg, weil die alljährliche Treibjagd mal wieder anstand. Dieses Mal wurde tatsächlich sogar etwas geschossen: Ein Reh (von Christian). Wenn man bedenkt, dass es ca. 25 Jäger waren und es auch einiges an Wild gab, ist das ein recht schlechter Schnitt.

Abends saßen wir dann wieder zusammen beim Schüsseltreiben, mit uns drei (relativ) Jungen saßen nur noch etwas ältere Herren am Tisch. Nach einigen Runden Bier und Schnaps wurden diese immer lustiger und fingen irgendwann an, Witze zu erzählen. Ziemlich schnell wurden dann nur noch Witze über Pfarrer gemacht, was bei Christian und Stefan zu einem Dauergrinsen führte. Ich sagte ihnen, dass wir jetzt noch ein bißchen abwarten und ich mich dann oute. Wir freuten uns alle drei auf die Gesichter.

Irgendwann war es dann soweit, ich outete mich als angehender Pfarrer. Sofort spaltete sich die
Gruppe in zwei Lager:

  • Die erste Gruppe (mit mehr Promille) machte munter mit Pfarrerwitzen weiter. Und weil man grad mal jemanden von der Kirche zur Hand hat, wurde auch noch großartig über Kirche allgemein geschimpft und den Papst und was sonst noch alles dazu gehört.
  • Die zweite Gruppe versuchte zu beschwichtigen. „Die haben alle zuviel getrunken!“ und „Sie machen das sicher alles ganz richtig, so wie ich Sie einschätze!“ waren häufige Sätze.

Ich fand das alles total witzig, weil es so typisch war. Ähnliches ist mir schon im Theologiestudium passiert und findet in ähnlicher Form fast immer statt, besonders die Aufteilung der Gruppe ist fast schon klassisch.
Ich muss jedoch gestehen, dass ich es den Herren auch sehr schwer gemacht habe, mich frühzeitig zu erkennen – schließlich habe ich selbst auch ein paar Pfarrerwitze erzählt!

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