Es lebe die Textkritik

Ich komme gerade von einem Gemeindeabend, wo der Film „Luther“ gezeigt wurde. Kaum am Rechner stieß ich auf einen Artikel, den ich nach diesem Film gezwungen bin zu erwähnen.

FAZ.de berichtet heute über die Frankfurter Buchmesse unter der Überschrift „Bücher können Berge versetzen„. Interessant ist dabei eine Passage über ein Buchprojekt, an dem gerade gearbeitet wird.

Die Zeiten, da die Revolutionen und Reformationen aus Büchern hervorgingen, sind nicht vorbei; sie stehen uns womöglich überhaupt erst bevor.

[…]

Unter all den spirituellen, religiösen und religionsgeschichtlichen Büchern, die die Buchmesse anonnciert, fehlt eines, das imstande sein wird, eine Reformation einzuleiten – leider fehlt es auch im Verlag der Weltreligionen. Das Buch, das imstande sein wird, Herrscher zu stürzen und Reiche zu wenden, ist die historisch-kritische Ausgabe des Korans, die in diesem Augenblick an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaft vorbereitet wird.

[…]

In Berlin, der bei Christen schon seit hundert Jahren als gottlos verschrienen Stadt, wird unter dem Titel „Corpus Coranicum“ ein historisch-kritischer Kommentar entstehen, der explosiv und aufregend sein wird, obwohl er mit nichts anderem hantiert als der guten, alten und stets als etwas altväterlich verleumdeten Textkritik. Die Anwendung der Methode auf diesen Fall wird nach Ansicht eines Sachkenners das Äquivalent zur Zähmung des Feuers durch den Menschen sein.

Wenn auch der letzte Satz vielleicht etwas zu pathetisch ist, so dürfen wir dennoch auf dieses Werk gespannt sein. Ich zumindest bin es…

Ein Gedanke zu „Es lebe die Textkritik“

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